Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen
und immer auf der Suche nach den schönsten Aussichten und chilligsten Plätzen in der Natur,
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Tageswanderungen im Torres del Paine – Vorteil gegenüber Mehrtagestrekkings
Die meisten Besucher des Parks stürzen sich voller Elan auf die Mehrtagestouren. Eventuell liegt das auch daran, dass insbesondere das „W“ so stark promotet wird, dass man gar nicht unbedingt mitbekommt, dass es auch andere Möglichkeiten gibt. Dabei bieten Tageswanderungen mehrere Vorteile.
Mehr Flexibilität bei der Zeitplanung
Aufgrund des großen Andrangs besteht mittlerweile eine Reservierungspflicht auf allen Campingplätzen entlang der beliebten Trekkingrouten. Die knapp bemessenen Plätze muss man Monate vor der Reise reservieren. Dadurch sind die Tage, an denen man bestimmte Teilstrecken zurücklegt fix. Ist das Wetter schlecht, hat man Pech und steht an den Torres del Paine im Schneesturm.
Wer den Mirador de las Torres als Tageswanderung besucht, kann ggf. die Wanderung um 1-2 Tage schieben, falls klar ist, dass die Sichtverhältnisse schlecht sind. Das Wetter lässt sich zwar in Patagonien nicht so zuverlässig vorhersagen wie in Deutschland, aber eine grobe Richtung können die Wetterfrösche schon geben. Als wir den W-Trek machten, war eine Kaltfront vorhergesagt. Und es kam eine Kaltfront.
Schönere Aussicht auf den Park
Vielleicht stimmt mit uns irgendetwas nicht, aber wir fanden den „W“-Trek, was die Landschaft angeht, eher durchschnittlich. Ob das daran liegt, dass wir durch die traumhaften Berge in der Schweiz zu verwöhnt sind, können wir nicht sagen. Durch die vielen begeisterten Berichte im Netz waren unsere Erwartungen recht hoch. Umgehauen hat uns am Ende außer dem Wind nichts.
Die Miradore im Park, die wir auf einem Tagesausflug besucht haben, haben uns wesentlich besser gefallen.
Die Perspektive auf die Los Cuernos empfanden wir vom Mirador Cuernos am schönsten mit dem Lago Nordenskjöld, der im Vordergrund türkis schimmert
Vom Mirador Condor aus hat man eine grandiose Sicht von oben über den Lago Pehoé bis zu den Los Cuernos und auf das Paine Grande Massiv. Am Fuß der Wanderung befindet sich auch der Fotospot für das klassische Postkartenmotiv mit der Hosteria Pehoé im türkisgrünen Lago Pehoé, dahinter die Berge
Man ist (fast) alleine unterwegs
Fast alleine? Im Torres del Paine Nationalpark? Ja! Das gibt es. Sogar mitten in der Hauptsaison. Sowohl auf der Wanderung zum Mirador Condor als auch beim Mirador Ferrier haben wir kaum mehr als eine Hand voll Leute getroffen. Die meisten Besucher wandern offensichtlich gar nicht oder tummeln sich auf den Trekkingrouten.
Camping im Torres del Paine ist teuer
Die meisten Campingplätze auf den Trekkingrouten kosten Geld. Wer keine eigene Campingausrüstung hat, muss diese leihen oder ein fest installiertes Zelt mieten. Letzteres ist entsprechend teurer. Wer im Refugio übernachten will, zahlt noch mal einiges mehr.
Wenn man nicht für 5 Tage Verpflegung und Kocher mitschleppen möchte, hat man die Möglichkeit, in den Refugios Abendessen und Frühstück zu bekommen, was auch nicht wirklich günstig ist. Obwohl einige Refugios per Boot gut erreichbar sind und der Nahrungsmitteltransport weniger Aufwändig sein dürfte als in den Alpen. Und das Essen ist nicht mal besonders gut. Kein Vergleich zu einem Abendessen auf einer Alpenvereinshütte.
Gegenüber einem Hotel ist die Preisdifferenz, wenn man keine eigene Ausrüstung dabei hat und nicht selbst kocht, nicht riesengroß.
Und was spricht für Trekking?
Unsere Darstellung bis hierhin ist natürlich ziemlich einseitig. Ganz klar gibt es etwas, das man nur beim Trekking erleben kann – und das ist ABENTEUER!
Bei Wind und Wetter voll bepackt durch die Landschaft stapfen, Flüsse durchqueren, den Weg verlieren, suchen und wiederfinden, Zelt aufbauen bei orkanartigen Sturmböen und vieles mehr… Beim Trekking ist man mittendrin statt nur dabei! Die stürmische Nacht am Campamento Cuernos, bei der wir gefühlt alle 5 Minuten beinahe mit dem Zelt weggeweht worden wären, werden wir wohl nie vergessen. Ebenso wenig den Moment als wir am Ufer des Lago Nordenskjöld den Weg verloren haben und uns durch Gebüsch geschlagen haben.
Ob man im Torres del Paine Nationalpark lieber Tageswanderungen oder Trekking machen sollte, hängt also davon ab, was man sucht.
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