Biene

Biene

Die Autorin dieses Artikels

Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen und immer auf der Suche nach den schönsten Aussichten und chilligsten Plätzen in der Natur, maximal im mittleren Schwierigkeitsbereich




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Der Übergang von der Kemptner Hütte zum Prinz Luitpoldhaus führt uns durch eine wunderschöne und abwechslungsreiche Alpenlandschaft. Die Wanderung erfordert allerdings eine grosse Portion Kondition und Durchhaltevermögen. Mehr als 15 Kilometer mit über 1000 Höhenmetern im Auf- und Abstieg liegen vor uns. Stabiles Wetter, ein frühzeitiger Aufbruch und genügend Wasserreservern im Rucksack sind eine Grundvoraussetzung für diese Tour.

Übergang Kemptnerhütte – Prinz-Luitpold-Haus

Viel Zeit haben wir nicht, unseren Triumphzug über den Heilbronner Weg zu feiern. Denn am nächsten Tag geht es schon wieder früh los zur längsten Etappe der Steinbocktour. Bis zum Prinz-Luitpold-Haus wollen wir laufen. Eine lange Strecke ohne Einkehrmöglichkeit unterwegs. Dafür mit viel wechselndem Auf und Ab durch das charakteristische Grün des Allgäu. Mit sage und schreibe 9 Stunden reiner Gehzeit ist die Wanderung ausgeschildert. Das kann ja heiter werden – zumal wir uns gerade in einer hochsommerlichen Hitzewelle befinden. Zum Glück ist es auf über 2000 Metern deutlich kühler als unten im Tal.

Toureninfo

Start:

Ziel:

Dauer:

Distanz:

Aufstieg:

Abstieg:

Wegverlauf:

Einkehrmöglichkeiten:

Anforderungen:

Ausrüstung:

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Abmarsch Kemptner Hütte
Abmarsch Kemptner Hütte

Kreuzeck und Rauheck

Als erstes nehmen wir uns den Fürschießersattel vor. Hier gilt es, eine Geröllpassage zu queren. Uns begegnen in Ferne ein paar Gemsen. Nach dem Sattel halten wir auf die Grasgipfel Kreuzeck und Rauheck zu. Es geht hoch und wieder runter, hoch und wieder runter. Eine Gruppe junger Kerle will unbedingt zeigen, dass sie schneller sind als wir. Es gelingt ihnen nicht wirklich, denn irgendwie geraten sie immer wieder hinter uns und müssen erneut zum Überholen ansetzen.

Die Höfats
Die Höfats

Am Eissee

Am Eissee genehmigen wir uns eine ausgiebige Pause – mit herrlichem Blick auf die Höfats. Dann geht es weiter, schliesslich wollen wir heute noch das Prinz-Luitpold-Haus erreichen. Es geht vorbei an der Wildenfeldhütte, die bedauerlicherweise nicht bewirtschaftet ist. Wir hätten so gerne ein Radler getrunken. Oder auch zwei. Mittlerweile stellen Tobi und Biene nämlich fest, dass 3 Liter für zwei für so eine lange Tour doch ein bissle wenig ist. Wir müssen das Wasser gut einteilen.

Zum Himmeleck

Blöderweise wartet schon der nächste Aufstieg in Richtung Himmeleck. So langsam machen sich die Strapazen des Tages bemerkbar. Ein Pärchen lässt uns durch und stellt dann fest, dass sie doch schneller sind als wir. Beim Überholmanöver knurren sie uns an – dabei hatten wir sie nicht genötigt, uns den Vortritt zu lassen.

Doch nicht nur die Psyche leidet unter den Torturen des Marschs. Auch unser Equipment stösst an seine Grenzenan Fabians Schuhen löst sich eine Sohle ab. Zum Glück hat er eine Rolle Tape dabei und kann die Sohle notdürftig befestigen. So können wir zumindest bis zur nächsten Hütte weitergehen – in der Hoffnung, dass man dort über eine Tube Kraftkleber verfügt, um den Schuh zu reparieren.

Die gelöste Schuhsohle wird verarztet
Die gelöste Schuhsohle wird verarztet

Auf dem Himmelecksattel geht Walters dann auch noch entgültig das Wasser aus. Gut, dass Bibi noch ein bißchen Wasser hat, von dem wir ab und zu ein Schlückchen nippen dürfen.

5 müde Krieger auf dem Himmeleck
5 müde Krieger auf dem Himmeleck

Nach einem erneuten Abstieg sehen wir schließlich mitten auf dem Weg ein Murmeltier. Es schlabbert genüsslich an einem Salzleckstein herum und lässt sich durch uns nicht stören.

Ein Murmeltier - gar nicht scheu - es merkt wohl, wie abgekämpft wir sind
Ein Murmeltier – gar nicht scheu – es merkt wohl, wie abgekämpft wir sind

Das Prinz-Luitpold-Haus

Noch ein letztes Mal geht es nun als nuff durch grünes Gestrüpp, in dem sich ganz toll die Mittagshitze stauen kann. Schön, dass wir nicht frieren müssen. Wir sind alle überglücklich als wir nach 9 Stunden tatsächlich das Prinz-Luitpold-Haus erreichen. Jetzt erst mal was trinken!!! Und dann gönnen wir uns eine Dusche. Zu dritt ein Duschmärkchen mit insgesamt 3:30 Minuten. Sehr sparsam. Die Schwaben wären stolz auf uns! Nur beim Ausspülen der Haare ist das warme Wasser aus und es wird etwas kalt.

Gipfelmöglichkeit: Hochvogel

Morgen stünde nun eigentlich mit der Besteigung des Hochvogels ein weiteres Highlight der Steinbocktour an. Allerdings haben wir es mit einer abgelösten Schuhsohle zu tun. Die Hütte hat bewusst keinen Kleber da, weil das Risiko zu hoch ist, dass die Sohle sich unterwegs erneut ablösen wird. Von einer anspruchsvollen Tour wie es der Hochvogel ist, rät der Hüttenwirt mit solchen Schuhen ab. Und da auch bei einigen Teilnehmern die Kräfte und die Lust mittlerweile schwinden, entscheiden wir uns schweren Herzens, den Hochvogel auszulassen und bereits einen Tag früher als geplant in Richtung Edmund-Probst-Haus aufzubrechen.

Tobi hat den Hochvogel ein paar Jahre später im Alleingang in einer Speedbegehung erklommen. Darüber gibt es hier bei alsnuff einen spannenden Bericht!

Zur vorherigen Etappe – Über den Heilbronner Weg von der Rappenseehütte zur Kemptnerhütte

Zur nächsten Etappe – Von Prinz-Luitpold-Haus übers Laufbacher Eck zum Edmund-Probst-Haus