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Der Klöntalersee lädt wunderschön gelegen unter den steilen Wänden des Glärnischmassivs zum Baden und Entspannen ein. Aufgrund seiner Lage wird er oft mit norwegischen Fjordlandschaften verglichen. Wer daneben noch ein bisschen die Wanderbeine schwingen möchte, dem empfehlen wir eine Wanderung am Südufer des Sees von Vorauen bis Netstal. Eine leichte Wanderung an einem der schönsten Seen in der Schweiz.
Der Klöntalersee ist gut mit dem ÖV erreichbar. Mit dem Postauto geht es ab Glarus hinauf ins Klöntal. Auf der Fahrt entlang des Nordufers lassen sich erste Blicke auf den See erhaschen. Angesichts des strahlenden Türkis, das uns entgegen leuchtet, steigt die Vorfreude auf die Wanderung.
Eigentlich kann man bis zur Haltestelle ‚Plätz‘ fahren. Es lohnt sich aber, bereits in Vorauen auszusteigen. Bei der Badestelle des Campingplatzes Vorauen hat man nämlich einen grandiosen Blick über den See. Den will ich mir nicht entgehen lassen. Und da ich alleine unterwegs bin, kann ich über solche Abstecher frei entscheiden. Tobi ist nämlich heute auf den Wiggis unterwegs und schaut sich den Klöntalersee von oben an.
Übernachtungstipp am Klöntalersee: Camping Vorauen
Wenn man die Zeit hat, ein ganzes Wochenende im Klöntal einzuplanen, empfiehlt sich eine Nacht auf dem Campingplatz – so kann man nach der Wanderung noch eine Runde schwimmen (im Sommer angenehme Badetemperaturen zwischen 18-22°C) und abends am Ufer den Tag ausklingen lassen. Und am nächsten Morgen kann man die wunderbare, friedliche Stimmung geniessen und ganz gemütlich in den neuen Tag starten. Auch bei Anglern ist der Klöntalersee sehr beliebt – kein Wundern – in so einer schönen Umgebung wird es garantiert nicht langweilig bis ein Fisch anbeisst.
Der Campingplatz ist einfach – Strom an den Stellplätzen gibt es nicht. Ansonsten bietet er aber alles, was man zum Leben braucht und vor allem die Kulisse ist einmalig schön!
Zugegeben, es ist schwer, sich von dem romantischen Blick auf den See loszureissen. Zu schön die Vorstellung, einfach den ganzen Tag am Strand die Seele baumeln zu lassen. Aber Bewegung ist schliesslich gesund und so geht es los in Richtung Plätz, dem eigentlichen Ausgangspunkt der Wanderung.
Der Klöntalersee – Wissenswertes rund um den See
Der Klöntalersee ist einst durch einen Bergsturz entstanden und wurde dann mit einem Damm weiter aufgestaut. Im Jahr 2021 wurden vom Energieunternehmen Axpo einige Tests durchgeführt, deshalb wurde der Pegel auf den ursprünglichen Pegel des Sees abgesenkt. Seit Sommer 2022 erreichte der Klöntalersee wieder seinen normalen Pegel.
Eingebettet in das Klöntal im Kanton Glarus, erhebt sich südlich des Sees der majestätische Glärnisch (2904 m ü. M.), während im Norden der Dejenstogg (2012 m ü. M.) die Szenerie beherrscht.
Der Klöntalersee wird von der Klön gespeist, auf Glarnerdeutsch auch Chlü genannt, und sein Abfluss ist die Löntsch, die bei Netstal in die Linth mündet. Auch im weiter nördlich gelegenen Tal gibt es einen natürlichen Stausee, den Obersee. Sein Wasser fliesst jedoch unterirdisch ab.
Geschichtlich betrachtet hatte der Klöntalersee auch militärische Bedeutung. Im Jahr 1799 wurde dem russischen Feldmarschall Alexander Suworow der Durchmarsch nach Österreich am Klöntalersee verwehrt. Die Schlacht von Näfels zwang die Russen über den Panixerpass abzuziehen.
Der Klöntalersee diente einst auch als Attraktion für Hotelgäste. Von 1892 bis in die 1950er-Jahren verkehrten einige Dampfschiffe auf dem See. Seit 1908 wird der See auch zur Elektrizitätsgewinnung genutzt, wobei er als ältester grösserer Speichersee der Schweiz gilt. Es gab auch Zeiten, in denen gewerbemässig Eis vom zugefrorenen See abgebaut wurde, bevor die Eismaschinen erfunden wurden.
Uferweg Klöntalersee
Nach diesem kleinen Exkurs zu Wissenswertem rund um den Klöntalersee kommen wir wieder zurück zur Wanderung auf dem Uferweg.
Über eine Brücke wird die Chlü überquert. Der Weg verläuft zwischen Waldrand und der Chlü, die schliesslich im Klöntalersee mündet. Schon bald wird klar, dass die Wanderung unter den Glärnisch-Nordwänden sich nicht so einfach wie gedacht gestaltet. Es ist zwar bereits Ende Mai. Durch die schattige Lage haben sich aber noch nicht alle Überreste des Winters verabschiedet. Der Weg ist immer wieder von Lawinen verschüttet, umgerissene Bäume und Gestrüpp versperren das Durchkommen. Zwischenzeitlich stelle ich mir die Frage, ob der Weg eigentlich gesperrt ist und ich lediglich das entsprechende Schild übersehen habe.
Just in dem Moment als ich beim Überkraxeln einer schuttbedeckten Lawine überlege, ob es vernünftiger wäre umzukehren, kommt aus der Gegenrichtung eine Wanderin entgegen. Sie berichtet, dass noch einige Hindernisse auf dem Uferweg warten, der Weg aber grundsätzlich begehbar ist. Also beschliesse ich weiterzugehen. Es stellt sich heraus, dass das erste Wegstück am chaotischsten ist. Schneereste gibt es bald keine mehr. Lediglich einige Bäche gilt es zu überqueren. Ich bin froh, dass ich nicht die ganz leichten Wanderschuhe, sondern meine Lowa Tibet angezogen habe. So komme ich jeweils sicher und trockenen Fusses ans andere Ufer. Die Stöcke habe ich zu Hause gelassen und da ich nicht riskieren will, aufgrund eines Fehltritts im Wasser zu landen, entscheide ich mich im Zweifel für einen Tritt ins Wasser, als zu versuchen, einen ganz grossen Schritt oder gar Sprung auf einen trockenen Stein zu wagen.
Tolle Aussichten über den Klöntalersee
Die erste Hälfte der Wanderung verläuft viel durch den Wald. Nur selten wird der Blick auf den See wirklich frei. In der zweiten Hälfte ändert sich das. Und es herrscht immer mehr Betrieb, je näher man dem Campingplatz Güntlenau (mit grossem Parkplatz) kommt. An heissen Sommertagen ist hier sicher die Hölle los.
Man sieht, dass der See momentan nicht voll ist. Die breiten Kiesstrände gab es bei unserem letzten Besuch im vorigen August nicht. Da auf den Bergen noch einiges an Schnee liegt, wird er sich bestimmt noch füllen, sobald das ganze Schmelzwasser herunterkommt.
Am Staudamm endet die Uferwanderung. Hier kann man noch ein letztes Mal das fantastische Panorama auf sich wirken lassen. Scheinbar zum Greifen nah ragen Ruchen und Vrenelisgärtli in die Höhe.
Abstieg nach Netstal
Nun folgt der Abstieg nach Netstal. Entlang der Löntsch geht es in angenehmem Gefälle hinab. Es ist ein gemütlicher Waldweg ohne spektakuläre Highlights. Von denen gab es ja am Klöntalersee zur Genüge!
Am Bahnhof Netstal treffe ich mich mit Tobi, der ebenfalls glücklich und zufrieden von seinem Ausflug auf den Wiggis zurückkehrt – auch wenn er den Gipfel aufgrund der Schneeverhältnisse nicht erreicht hat. Gerade als wir in den Zug steigen, bricht ein Platzregen aus. Wir hatten schändlicherweise beide keine Regenjacke dabei und wären pudelnass geworden, wenn wir noch unterwegs gewesen wären. Glück darf man auch mal haben!
Fakten kompakt – Klöntalersee
Wie lange wandert man um den Klöntalersee?
Wer nur die ca. 7,5 Kilometer am Seeufer entlang wandert (von Vorauen nach Rhodannenberg) sollte ca. 2,5 Stunden einplanen. Bitte beachten: der Weg ist in den Wintermonaten zwischen Ende November und Ende April gesperrt. Bis in den Frühsommer kann Restschnee das Durchkommen erschweren.
Wie tief ist der Klöntalersee?
Der Klöntalersee hat eine maximale Tiefe von 49 Metern.
Wie gross ist der Klöntalersee?
Der Klöntalersee liegt im Klöntal im Kanton Glarus in der Schweiz auf einer Höhe von 848 Metern und hat eine Fläche von etwa 3.3 km². Mit einer Länge von etwa fünf Kilometern und einer durchschnittlichen Breite von mehr als 200 Metern ist er einer der grössten Seen im Kanton Glarus.
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