Biene

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Die Autorin dieses Artikels

Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen und immer auf der Suche nach den schönsten Aussichten und chilligsten Plätzen in der Natur, maximal im mittleren Schwierigkeitsbereich




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Der Lowa Tibet: einer der Klassiker unter den Trekkingschuhen*. Auch ich bin seit vielen Jahren auf vielen Bergwanderungen mit dem Damenmodell der Lowa Tibet GTX unterwegs. In diesem Artikel berichte ich von meinen Erfahrungen.

Warum ich mich für das Modell Lowa Tibet GTX entschieden habe

Meine alten Lowa Lady GTX waren damals ausgelatscht und wurden deshalb schweren Herzens nach der Besteigung des Tafelbergs in Kapstadt zurückgelassen. Mit den Lowa Lady GTX war ich sehr zufrieden gewesen, wollte aber als Nachfolgermodell einen noch etwas stabileren Schuh haben und bin so auf den Lowa Tibet gestoßen. Der Tibet ist einer der Klassiker von Lowa und seit vielen Jahren auf dem Markt etabliert.

Ich hatte auch noch Modelle von Scarpa und LaSportiva in Betracht gezogen, aber meine Füße waren bei der Anprobe am besten mit dem Lowa kompatibel. Sie sassen vom ersten Moment an wie angegossen. So bin ich der Marke treu geblieben.

Versionen des Lowa Tibet

Den Tibet gibt es in Leder und GoreTex-Version. Da ich mich kenne und weiß, dass ich meine Schuhe nicht ständig einschmiere, habe ich mich für die GoreTex-Version entschieden. Erkennbar sind die Goretex-Varianten am Zusatz ‚GTX‘ im Namen. Diese sind tatsächlich sehr pflegeleicht. Ich muss zugeben, dass ich sie wirklich nur ganz sporadisch mit Imprägnierspray einsprühe und trotzdem noch nie nasse Füße bekommen habe. Auch nach vielen Jahren kann ich ohne Sorge durch Sumpf, nasse Wiesen oder Bächlein spazieren und die Schuhe halten immer noch dicht. Und das sogar nach einer Neubesohlung.

Lowa Tibet GTX

Lowa Tibet GTX im Praxistest

Die Schuhe waren vom ersten Tag an mega bequem. Bei Wanderungen mit den Lowa Tibet muss ich mir um das Thema Blasen keine Sorgen machen, was wesentlich zum Wohlfühlfaktor unterwegs beiträgt.

Was mir bei den Tibet im Praxistest sofort aufgefallen ist, ist die ausgesprochen gute Griffigkeit der Sohle. Der Halt auf dem Untergrund ist signifikant besser als bei den Schuhen, die ich früher getragen habe. Wenn man auch bei steilen und gerölligen Stellen auf die Haftung der Sohle vertrauen kann, hat man definitiv mehr Spaß unterwegs. Bei gewissen Bedingungen wie nassem Holz, speckigem Fels oder auf Eis rutscht man allerdings auch mit diesen Schuhen wie mit jedem anderen auch. Geckosaugnäpfe für Wanderschuhe wurden eben leider noch nicht erfunden…

Bewährt hat sich auch der hohe Gummischutzrand, der um den ganzen Schuh herum verläuft. Er sorgt dafür, dass das Leder nicht sofort eine Macke bekommt, wenn man beim Laufen an den ein oder anderen Stein rammelt.

Lowa Tibet GTX

Leichte Klettereien sind auch kein Problem. Für Klettersteige ist der Schuh sicher auch geeignet, das habe ich allerdings selbst nicht ausprobiert, da ich kein Klettersteigfreund bin.

Seine Paraderolle spielt der Lowa Tibet auf Trekkingtouren durch unwegsames Gelände. So hat er mich in Südamerika durch Patagonien getragen und hat sich auch durch das rauhe Wetter Feuerlands nichts anhaben lassen.

Neubesohlung des Lowa Tibet

Die Qualität der Lowa Tibet ist exzellent. Das Obermaterial ist (bei normaler Nutzung) schier unkaputtbar. Auch bei den besten Wanderschuhen läuft sich allerdings bei regem Gebrauch irgendwann die Sohle ab. Nun hat man Schuhe, die noch gut in Schuss sind, aber die Sohle ist abgelatscht. Zum Glück gibt es für dieses Problem eine gute Lösung. Das Zauberwort heisst Neubesohlung.

Wie die meisten Modelle von Lowa (bei anderen Herstellern wird es ähnlich sein) kann man den Tibet neu besohlen lassen, wenn die Sohle runtergelaufen ist. Das spart gegenüber einer Neuanschaffung einiges an Geld und man bekommt quasi fast wieder einen neuen Schuh, der zudem schon eingetragen ist. Wir haben darüber einen interessanten Bericht geschrieben, wie das mit der Neubesohlung genau funktioniert und was die Schuhe bei Lowa dabei alles erleben! Wer das Ganze lieber in bewegten Bildern anschauen möchte, dem sei das Youtube-Filmchen von Lowa empfohlen.

Wintereignung

Für den Winter gibt es den Tibet auch als ‚Superwarm‘-Modell. Wer keine ganz verfrorenen Füße hat, benötigt für normale Winter- und Schneeschuhwanderungen aber kein separates Winterpaar. Wir sind diesen Winter bei weniger als -10°C stundenlang durch den Tiefschnee im Kleinwalsertal gestapft und meine Füße waren die ganze Zeit über wohltemperiert. Die Schuhe sind, wenn man keine extremen Wintertouren macht, sehr gut ganzjahrestauglich. Auch für Schneeschuhwanderungen sind sie bestens geeignet. Mit Schneeschuhen muss ich aber darauf achten, die Schuhe nur ganz locker zu schnüren, sonst gibt es Druckstellen an den Knöcheln.

Der Tibet trägt sich im Gelände auch auf längeren Touren sehr komfortabel. Wobei generell nach ca. 6 Stunden meine Füße anfangen zu schmerzen. Das war allerdings bislang bei allen Schuhen so und ist vermutlich normal.

Ein kleiner Schwachpunkt: das Gewicht

Im Vergleich zu anderen Wanderschuhen (Lowa Lady und Lowa Cevedale) ist der Tibet etwas globig. Obwohl ich Cevedale und Tibet in derselben Größe habe, kommen mir die Tibet unterwegs wesentlich größer vor. Ein bißchen wie Yetifüße. Das war am Anfang gewöhnungsbedürftig. Dadurch ist der Schuh auch recht schwer. Sage und schreibe 1400 Gramm für ein Paar der Grösse 5 (UK) bringt er auf die Waage. Einer der wenigen Nachteile dieses Schuhs. Denn gerade bei den Wanderschuhen sorgt jedes Gramm mehr für einen höheren Energieverbrauch. 100 Gramm weniger an den Füssen schlägt deutlich mehr zu Buche als 100 eingesparte Gramm im Rucksack.

Bei welchen Wanderungen ist der Lowa Tibet nicht ideal

Es gibt Anwendungsfälle, bei denen ich auf andere Schuhe zurückgreife:

  • Für Wanderungen im Mittelgebirge oder Flachland und generell auf leichten Wegen empfehlen sich Schuhe mit einer leichteren Bauweise und besseren Dämpfung.
  • Da der Tibet nicht steigeisenfest ist (bzw. nur für Korbsteigeisen), greife ich bei Hochtouren auf den Lowa Cevedale zurück. Der ist mehr aufs Hochgebirge ausgelegt als der Tibet, während der Tibet sich besser für Hüttentouren eignet.

Fazit

Fazit: mit dem Lowa Tibet kann man im Gebirge nichts falsch machen. Er hat sehr guten Grip, ist robust und pflegeleicht. Wenn ich jetzt einen neuen Schuh kaufen müsste, würde ich aber schauen, ob es  nicht ein ähnliches Modell gibt, das etwas leichter ist.


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Dich interessiert, wie ein Wanderschuh im Hause Lowa entsteht? Ulligunde hat die Produktion in Jetzendorf besucht und eine sehr lesenswerte kleine Reportage dazu geschrieben.