Biene

Biene

Die Autorin dieses Artikels

Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen und immer auf der Suche nach den schönsten Aussichten und chilligsten Plätzen in der Natur, maximal im mittleren Schwierigkeitsbereich




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Das Maderanertal liegt im Kanton Uri und lädt mit seinen rauschenden Wasserfällen, gemütlichen Hütten und dem idyllischen Golzernsee zum Wandern ein. Die Paradetour im Maderandertal ist der Höhenweg, der von der Talstation der Bahn über das Hotel Maderanertal und die Windgällenhütte zum Golzernsee führt. 

Toureninfo

Start:

Ziel:

Dauer:

Distanz:

Aufstieg:

Abstieg:

Wegverlauf:

Einkehrmöglichkeiten:

Anforderungen:

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Anreise ins Maderanertal

Wir müssen zu unserer Schande gestehen, dass das Maderanertal uns bis vor Kurzem gänzlich unbekannt war. Auf der Cadlimohütte lernten wir ein paar Wanderer kennen, die uns eine Wanderung in dieser Gegend wärmstens empfohlen haben. Und da Tipps von Einheimischen besser als jeder Wanderführer sind, schnappen wir bei nächster Gelegenheit unsere Rücksäcke und fahren nach Bristen – zur Talstation der Golzernbahn.

Schon die Anfahrt von Amsteg über die Bristenstraße ist ein kleines Abenteuer. Schmal, viele Kurven plus ein Schild, laut dem man zu bestimmten Zeiten die Straße nicht befahren darf, weil der Postbus unterwegs ist, der die komplette Breite für sich beansprucht. Ein Schild, für das PapaMufflon nicht extra auf die Bremse steht, um es zu lesen. Das Auto vor uns ist schließlich auch einfach durchgefahren und ein bissle Nervenkitzel extra kann niemals schaden.

Doch wir haben Glück – es kommt kein Bus entgegen und wir erreichen heil den Parkplatz an der Talstation der Golzernbahn. Ob der vielen Leute wird uns schnell gewahr, dass es sich nicht um einen Geheimtipp handelt. Groß und Klein strömt in Scharen zur Gondelbahn. Wie gut, dass wir diese erst am Abend für den Abstieg nutzen wollen. Auch wenn es anstrengender ist – wir laufen lieber hoch und fahren runter. Das ist besser für den Kalorienverbrauch und für die Knie! Ausserdem passieren die meisten Unfälle beim Abstieg 😉

Taltstation der Golzernseilbahn mit Chärstelenbach
Los geht’s an der Talstation der Golzernseilbahn. Wer lieber bergab läuft, nimmt die Bahn nach oben und wandert in umgekehrter Richtung.

Durch das naturbelassene Maderanertal

Der Start der Wanderung ist recht gemütlich. Genau nach BabyMufflons Geschmack. Es geht mit kaum merklicher Steigung am Chärstelenbach entlang.

Gerade erst sind wir losgelaufen, schon gibt es die erste Versuchung am Wegesrand: das Berggasthaus Legni. Eine gemütliche Terrasse im Grünen lädt zum Verweilen ein. Von der Speisekarte locken leckere Kuchensorten und kühle Getränke rufen nach durstigen Kehlen. Ganz schweren Herzens entscheiden wir, dass wir eine derartige Belohnung nach wenigen Minuten Fußmarsch noch nicht verdient haben und laufen unverrichteter Dinge weiter, merken uns das Gasthaus aber vor für den nächsten Herbst, wenn unsere Eltern zu Besuch sind.

Berggasthaus Legni
Sehr idyllisch und einladend – das Berggasthaus Legni

Weiter geht es ins Tal hinein, das Wasser sprudelt munter vor sich hin und die Berge betreten die Kulisse. Auf immer noch breitem Weg passieren wir die Stössialp. Als Käseliebhaber kann man sich hier ordentlich eindecken, denn die Alp bietet ein breites Sortiment an Käse und anderen Milchprodukten an.

Maderanertal Chärstelenbach
Am rauschenden Chärstelenbach geht es ins Tal hinein

Das Maderanertal ist bekannt für seinen Mineralienreichtum und das Vorkommen von Bergkristallen. An jeder Ecke befindet sich ein kleiner Verkaufsstand, an dem man kleinere und größere Bergkristalle erwerben kann. Die Kristalle schillern teils weiß, teils leicht ins rosé gehend.

Maderanertal: Bergkristalle zu verkaufen
An jeder Ecke gibt es Bergkristalle im Angebot – das Maderanertal ist für seinen Mineralienreichtum bekannt

Vorbei am Hotel Maderanertal

Der Weg wird etwas steiler und bald kommen wir an einen Abzweig, an dem wir unschlüssig sind, welcher Weg der Richtige ist. Auf einem Schild ist die Windgällenhütte angeschrieben, der wir heute auf jeden Fall einen Besuch abstatten wollen. In die andere Richtung geht es zum Hotel Maderanertal, das ebenfalls auf dem Plan steht. Wir entscheiden uns, nachdem wir eine Weile auf dem Handy rumgekuckt haben, für die Richtung ‚Hotel Maderanertal‘, was sich als richtig herausstellt.

Das Hotel ist etwas in die Jahre gekommen. Anfang des 20. Jahrhundert war es ein Kurhotel für edle Damen und Herren mit allem drum und dran. Die werten Gäste konnten sich sogar zum Hotel tragen lassen. Diesen Service gibt es heute nicht mehr, man kann sich aber mit dem Taxi hochfahren lassen, wenn man den Weg selbst nicht schafft.

Nach dem Balmenegg, auf dem das Hotel steht, tut sich uns die volle Schönheit und Pracht des Maderanertals auf. Zahlreiche Wasserfälle rauschen links und rechts ins Tal. Schneebedeckte Gipfel blitzen uns entgegen, darunter saftig grüne Matten. Es ist ein wahrer Augenschmaus!

Aufstieg nach Tritt

Wandertechnisch wird es nun etwas ernster. Der Aufstieg nach Tritt ist ganz schön anstrengend und bringt den Kreislauf, der bis hierhin ziemlich geschont wurde, ganz schön in Wallung. Ausgezeichnet – denn wie sagt man so schön: Schweiß ist Schwäche, die den Körper verlässt. Bei Tritt wechseln wir die Richtung und gelangen nun auf den eigentlichen Höhenweg. Auf zahlreichen mehr oder weniger vertrauenswürdigen Metallbrücklein überqueren wir diverse Bachläufe. Oftmals ist es einfacher, den Wasserlauf auf Steinen zu überqueren.

Maderanertal Wasserfälle
Das Maderanertal ist gekennzeichnet durch jede Menge Wasserfälle und viel grün

Auf dem Höhenweg zur Windgällenhütte

Beim Abzweig zur Windgällenhütte könnte man stattdessen auch geradeaus weiterlaufen, die Hütte auslassen und so ein paar Höhenmeter sparen. Es lohnt sich aber unbedingt, dieser schönen Hütte einen Besuch abzustatten! Die Terrasse bietet eine tolle Aussicht, es gibt hausgemachte Leckereien aus der Küche und was ist schöner, als auf einer Hütte ein kühles Getränk zu genießen?

Wir trinken erst mal ein großes Himbeer- bzw. Holunderblütenschorle. Dazu verdrücken wir einen 1A-Schoggikuchen. Und als Nachtisch gibt’s noch ein Radler und ein kleines Nickerchen. So viel Bewegung und frische Luft machen ganz schön müde.

Windgällenhütte
Gemütliche Rast auf der Terrasse der Windgällenhütte

Abstieg zum Golzernsee

Wir wählen den direkten Abstieg zum Golzernsee. Der Weg ist weder gefährlich noch besonders schwierig, aber streckenweise recht ruppig, so dass man immer schauen muss, wo man hintritt. Und so sind wir froh, als wir schließlich den Golzernsee erblicken und das Ende in Sicht ist.

Vom See ist es noch ein kurzer gemütlicher Bummel zur Bergstation der Seilbahn, die uns sicher zurück ins Tal bringt.

Ein toller Wandertag, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird, geht zu Ende. Und es war ganz sicher nicht unser letzter Besuch im Maderanertal.

Golzernsee
Der Golzernsee vom Abstieg von der Windgällenhütte aus gesehen