Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen
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Der Oeschinensee ist einer der bekanntesten Schweizer Bergseen, viele nennen ihn den schönsten See der Alpen und seit einigen Jahren gehört er sogar zum UNESCO Weltnaturerbe. Einsamkeit sucht man an seinen Ufern vergeblich. Warum sich ein Besuch am Oeschinensee trotzdem lohnt, erfährst Du in diesem Artikel.
Es ist mittlerweile einige Jahre her, wir waren damals ganz neu in der Schweiz, da schwärmte mir ein – ebenfalls bergversessener – Kollege in den höchsten Tönen vom Oeschinensee vor. Den Tipp habe ich mir gemerkt, aber wie es eben so ist, die Zeit vergeht schneller als einem lieb ist und irgendwie kam es nie dazu, den Plan ‚Oeschinensee‘ in die Tat umzusetzen. Dieses Jahr war es nun endlich soweit.
Der kürzeste Aufstieg zum Oeschinensee startet in Kandersteg. In nur 1,5 Stunden erreicht man auf einem guten Wanderweg das Ufer des Sees. Wem selbst das zu viel ist, hat die Möglichkeit, sich mit einer Gondelbahn in die Höhe befördern zu lassen. Ca. eine halbe Stunde muss man aber dennoch die Füsse bewegen, um zum See zu gelangen. Oder man nutzt den angebotenen Shuttlebus, der alle halbe Stunde fährt. Bei so viel Faulheit hat man aber den schönen Anblick des Sees nicht wirklich verdient.
Schon kurz nach dem Start in Kandersteg wird mir klar, dass der Tag nicht der einsamste meines Lebens werden wird. Es ist Mittwoch, die Ferienzeit ist längst vorüber, ich hatte mit einer gemütlichen Schlenderei gerechnet, aber nicht mit einem Massenwandertag von Schulklassen aller Altersstufen. Schon bald befinde ich mich inmitten einer Klasse halbstarker Pubertiere. Die einen stürmen im Sauseschritt voraus, andere keuchen – dem Zusammenbruch nahe – mit hochrotem Kopf hinterher. Dass der Beruf des Lehrers nicht meins gewesen wäre, wird mir in diesem Moment mal wieder klar. Einen Sack Flöhe hüten ist vermutlich einfacher, als 30 Kinder/Jugendliche mit den verschiedensten Charakteren Tag für Tag zu beaufsichtigen. Umso mehr bin ich froh als die ganze Bande eine Pause einlegt und ich von dannen huschen kann.
Der Weg ist unschwierig und kurz. Ganz ohne Kondition geht es jedoch nicht, immerhin gilt es 400 Höhenmeter zu bewältigen. Für ungeübte Bürohengste (und -stuten) kann das auch schon ganz schön anstrengend sein. Doch ist der Aufstieg erst mal geschafft, werden die Mühen reichlich belohnt. In leuchtendem Türkis ruht der Oeschinensee eingebettet in eine Traumlandschaft. Mächtig ragt das Blüemlisalpmassiv in die Höhe.
Am Oeschinensee – garantiert nicht langweilig
Am See angekommen, setze ich mich ans Ufer und lasse stauend die Szene auf mich wirken. Wem das zu langweilig ist, für den gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich zu beschäftigen.
Oeschinensee für Wasserratten
Hartgesottene können sich mit viel Elan ins kühle Nass stürzen und eine Runde im See schwimmen. Im Hochsommer erreicht das Wasser bis zu 20°C, was auch für Otto-Normal-Schwimmer fast schon eine angenehme Badetemperatur ist.
Wer auf den See möchte, aber das Nasswerden scheut, der hat die Möglichkeit sich beim Berghaus Oeschinensee ein Ruderboot auszuleihen. Einen schöneren Platz zum Rumschippern kann man sich fast nicht aussuchen.
Oeschinensee für Hungrige
Der gut präparierte Schweizer bringt seine Cervelat (zu deutsch Wurst) mit an den See und brätelt sie stilecht auf dem Holzspiess und über dem selbst gemachten Feuer. Dabei unbedingt die Waldbrandgefahr beachten und nur dafür vorgesehene Feuerstellen benutzen!
Wer nichts mitgebracht hat oder wem ein Würstchen zu wenig ist, hat die Möglichkeit, sich in den Restaurants verköstigen zu lassen. Das ist weniger urig als grillieren, kostet dafür einiges mehr.
Oeschinensee für Wanderer
Mit dem Aufstieg zum See ist mit dem Wandern noch lange nicht Schluss. Zahlreiche Wanderwege bieten sich zum Weiterwandern an.
Die Panoramawanderung Heuberg ist genau genommen kein Weiterweg vom Oeschinensee, sondern ein alternativer Weg, um den See zu erreichen. Man nimmt ab Kandersteg die Gondelbahn und wandert dann auf einem luftigen Höhenweg mit traumhaften Tiefblicken nach Oberbärgli und steigt von dort über Underbärgli zum Oeschinensee ab.
Die Wanderung ist teilweise exponiert und eignet sich nur für schwindelfreie Wanderer. Deshalb habe ich mir diesen Weg nicht im Alleingang zugetraut und bin lediglich vom See her bis nach Underbärgli aufgestiegen.
Hüttenfreunde können sich die Fründenhüttezum Ziel nehmen. Der Aufstieg erfolgt über das rechte Ufer (von Kandersteg bzw. von der Bahn her kommend). Der Weg ist mittelschwer und setzt gute Wanderschuhe sowie eine gewisse Wandererfahrung voraus. Ob der Weg schnee- und eisfrei und für den Normalwanderer begehbar ist, erfährt man auf der Homepage der Hütte.
Nur für sehr erfahrene Wanderer mit absoluter Trittsicherheit und Schwindelfreiheit bietet sich die Umrundung des Sees über die sog. Fründenschnur an. Auch über diesen Weg kommt man zur Fründenhütte. Er ist jedoch nicht für Jedermann geeignet. Im Zweifel lieber eine andere Wanderung aussuchen, ehe man über die steilen Wände einen (mit ziemlicher Sicherheit letzten) Freiflug in den See macht.
Zu guter Letzt kann man den Oeschinensee im Rahmen einer Hüttenwanderung besuchen. An Tag 1 geht es von Lauterbrunnen her kommend über die Sefinenfurgge zur Griesalp. An Tag 2 wandert man hinauf zum Hohtürli, wo man der Blüemlisalphütte einen Besuch abstatten kann. Als krönender Abschluss wartet vor der Ankunft in Kandersteg der Oeschinensee. Diese Wanderung gilt nicht umsonst als die Königsetappe der Via Alpina, die ihres Zeichens an den schönsten Orten der Alpen vorbei führt. Aber Vorsicht: die Wanderung führt durch hochalpines Gelände und sollte nur mit entsprechender Erfahrung und Ausrüstung begangen werden. Auf der Homepage der Hütte kann man in Erfahrung bringen, ob der Hüttenweg in begehbarem Zustand ist.
Abschliessend kann ich sagen, dass mein Kollege seinerzeit nicht zu viel versprochen hat. Der Oeschinensee ist einer der schönsten Bergseen in den Alpen und ist einen Besuch definitiv mehr als wert.
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