Biene

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Die Autorin dieses Artikels

Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen und immer auf der Suche nach den schönsten Aussichten und chilligsten Plätzen in der Natur, maximal im mittleren Schwierigkeitsbereich




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Man sagt ihm nach, einer der schönsten Bergseen im Tessin zu sein: der Lago di Mognòla. Zwar ist er wesentlich kleiner als seine großen Brüder Lago Maggiore und Luganer See. Dafür bietet der Lago die Mognóla ein einmaliges Naturerlebnis inmitten von Bergen und Abgeschiedenheit.

Toureninfo

Start:

Ziel:

Dauer:

Distanz:

Aufstieg:

Abstieg:

Wegverlauf:

Einkehrmöglichkeiten:

Anforderungen:

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Notlösungen entpuppen sich manchmal als wahre Perlen. So eine Erkenntnis hatten wir auch beim Lago di Mognòla. Eigentlich hatten wir eine größere Wanderung geplant. Aber bereits am Vorabend leidet PapaMufflon unter gräßlicher Migräne und auch am Morgen fühlt er sich nicht wirklich fit. Also entscheiden wir uns für eine entspannte Wanderung zu einem See. 800 Höhenmeter und 5 Stunden wandern sind für eine Sportskanone wie PapaM immer drin.

Nachdem unser selbstgeköcheltes Frühstück am Stausee Sambucco die schlechte Kopfwehlaune vertrieben hat und neue Lebensgeister geweckt sind, stellen wir das Mufflonomobil in Fusio im Maggiatal ab. Es gibt dort einen großzügigen Parkplatz, der sogar – zu BabyMufflons hellster Freude – mit einem WC ausgestattet ist.

Mit leichtem Gepäck laufen wir frohen Mutes los und schauen, was der Tag uns bringen mag. Schöne Dinge wird er uns bereiten, denn schon bald erreichen wir Cort Font Vacarisc und sehen, dass der kommende Rundweg über den Lago di Mognòla ein offizieller Lehrpfad ist, der mit insgesamt 9 Stationen versehen ist. An jeder Station gibt es ein mehrsprachiges Informationsschild mit allerlei Wissenswertem zu Geschichte, Geologie, Flora und Fauna.

Cort Font Vacarisc - Bach
Bächlein bei Cort Font Vacarisc – hier beginnt die Rundwanderung

Nach einem kurzweiligen Aufstieg durch bewaldetes Gebiet erreichen wir die Alm Cort Mognòla. Am plätschernden Bächlein kann man seine Wasservorräte auffüllen und wer sich ein bißchen bilden möchte, hat die Möglichkeit in einem der Häuser eine kleine Ausstellung mit Bildern und Geräten aus der Almwirtschaft zu bestaunen. PapaMufflon will sich lieber ausruhen. BabyMufflon tut ganz wissbegierig, scheitert aber letztendlich an der Tür des Häuschens. Der Riegel ist verklemmt.

Cort Mognola
Auf einer Hochebene liegt die Alm Cort Mognòla. In einem der Gebäude befindet sich eine kleine Ausstellung mit alten Almgeräten und Fotos – wenn man die Tür aufbekommt 😉

Von der Alm aus kann man den See schon etwas erahnen, sieht man doch einen Wasserfall über die nächsthöhere Geländekante sprudeln, der bestimmt aus dem See gespeist wird. Das Gelände steilt ziemlich auf und verlangt nochmal vollen Körpereinsatz.

Wir sind froh, als wir über die Kuppe treten. Noch um eine Kurve und da glitzert er uns in voller Pracht entgegen – der Lago di Mognòla. Schnell haben wir unser ideales Rastplätzle entdeckt. Am anderen Ende des Sees gibt es eine große Wiese. Über Stock und Stein umrunden wir den See zur Hälfte und lassen uns nieder. Ein paar Angler sitzen am See und hoffen auf einen guten Fang.

Ankunft am Lago di Mognòla
Ankunft am Lago di Mognòla. Angesichts von so viel Naturschönheit ist PapaMufflon erst mal sprachlos. Ok – er redet auch sonst nicht so viel…

Wir nehmen auf der grünen Wiese am See Platz und packen unsere Rucksäcke aus. Denn heute wird nicht nur gevespert. Nein! Die Zeiten sind vorbei! Wir sind nun kochtechnisch voll ausgerüstet und wollen ein leckeres Menü kredenzen: Eierschwämmlisoße auf Hörnli. Wenn das nix ist! Nach wenigen Minuten steigt der Dampf aus dem Kessel auf und die Nudeln blubbern vor sich hin. Für Patagonien müssen wir uns definitiv gassparendere Gerichte ausdenken! Inspiration haben wir uns schon bei Alex von bergreif.de geholt.

PapaMufflon hat Spaß am Kochen in freier Natur. BabyMufflon traut sich an Gaskocher nicht ran. Erst recht nicht, seitdem es in Schottland bei Versuchen auf einem Gasherd zu kochen, direkt den Feueralarm ausgelöst hat. Ungeduldig warten wir darauf, dass die Hörnli al dente sind und wir das Mahl verputzen können. In so einer Umgebung schmeckt selbst ein recht primitives Gericht wie im Gourmetrestaurant. Dass wir uns vor lauter Gier mal wieder Zunge und Gaumen verbrennen, versteht sich von selbst.

Kochen am Lago di Mognola
Kochereinweihung am Lago di Mognòla – was kann sich ein Kocher schöneres wünschen als an so einem Platz kochen zu dürfen?

Nach dem Essen sollst du ruhn, oder tausend Schritte tun. Wir entscheiden uns erst mal fürs Ruhen. Es wäre viel zu schade, diesen Ort schneller als nötig wieder zu verlassen. Chillaxen, die Seele baumeln lassen und einfach nur Sein. Dies ist der ideale Ort dafür.

Lago di Mognola
Abschied vom Lago di Mognòla – auch von oben macht er eine gute Figur

Wir wären wohl ewig geblieben, wenn nicht PapaMufflon – der arme Kerl – am nächsten Tag ins Büro müsste. Für BabyMufflon hat der Sommerurlaub, der in diesem Jahr gestandene sechs Wochen dauern wird, bereits begonnen. Haben wir schon mal erzählt, dass es eine ganz und gar ausgezeichnete Idee ist, seine Arbeitszeit zu reduzieren? Wir können es wärmstens empfehlen. Es entspannt die Seele ungemein. Dafür verzichten wir gerne auf diverse Annehmlichkeiten der Konsumgesellschaft.

Cort da Sassina
Klein, aber fein. Die Hütte am Cort da Sassina macht fotografisch eine gute Figur!

Auf dem Heimweg gibt es nochmal ein ganz besonderes Schmankerl – den Acquedotto di Canaa. Ein Stück restaurierter Waal. Ein Bewässerungskanal – ähnlich den Levadas auf Madeira. Der Weg entlang dem Waal springt ständig vom linken ‚Ufer‘ zum rechten und dann wieder zurück ans linke. Oftmals ist er recht schmal und man muss etwas balancieren und schauen, wo man hintritt.

Waal am Cort da Canaa
Nein – uns ist nicht aus Versehen ein Bild aus Madeira dazwischengerutscht. Das ist keine Levada, sondern nennt sich Waal. Dient aber demselben Zweck, nämlich der Bewässerung – der Acquedotto di Canaa.
PapaMuflfon kuckt zum Rheinwaldhorn
Verträumt blickt PapaMufflon in Richtung Rheinwaldhorn

Nachdem wir eine Weile ohne großes Gefälle am Acquedotto di Canaa entlanggewandert sind, geht es steiler bergab zur Alm Cort do Sass. Zahlreiche Ziegen und Kühe erquicken sich an den satten, grünen Wiesen. Besonders fotogen zeigt sich die Kuh Cornelia, die regelrecht vor der Kamera posiert. Und das während dem Wiederkäuen – Kühe sind echte Multitaskingtalente!

So abwechslungsreich der Weg bis hierher war – das letzte Stück bis nach Cort Font Vacarisc gehört nicht zu den Sahnestücken der Wanderung. Kniefressend geht es bergab und man hofft, bald unten zu sein. Das ist aber auch wirklich der einzige Wehrmutstropfen dieser Runde. Ansonsten trumpft sie mit einem Highlight nach dem anderen auf und wir können das Nachwandern wärmstens empfehlen.

Kuh Cornelia an der Alm Cort do Sass
Kuh Cornelia an der Alm Cort do Sass schmeisst sich in Pose und gibt alles!

Doch halt! Der Tag ist noch nicht zu Ende. Auf der Heimfahrt machen wir noch einen kleinen Stop in Mogno. Der kleine Ort bietet eine vollkommen unkonventionelle und – zumindest für architekturunkundige Augen -gewöhnungsbedürftige Kirche. Wir hielten sie beim ersten Vorbeifahren für ein neumodisches Hotel. Auf jeden Fall passt das Gebäude vom äußeren Erscheinungsbild her nicht in die Gegend. Die alte Kirche von Mogno wurde von einer Lawine dahingerafft und so entstand in den 90er Jahren dieser Bau aus Marmor und Gneis. So hässlich wir den Bau von außen fanden (der typsiche Tessiner Kirchenlook gefällt uns einfach besser) – so überrascht waren wir im Inneren.

Kirche in Mogno - San Giovanni Battista - von aussen
Die Kirche San Giovanni Battista in Mogno. Nachdem der Vorgängerbau von einer Lawine dahingerafft wurde, ist ein architektonisch höchst modernes Gebäude entstanden.

Durch das Glasdach fällt viel Licht in die Kirche und es ergibt sich eine helle, freundliche Atmosphäre. Ob Architekturkenner oder nicht – ein kurzer Besuch bei der Kirche lohnt sich allemal. Sie ist auf jeden Fall etwas Besonderes.

Kirche in Mogno - San Giovanni Battista
Während sie aussen sehr gewöhnungsbedürftig aussieht, überzeugt die marmorne Kirche im inneren durch ein interessantes Spiel aus Licht und Schatten