Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen
und immer auf der Suche nach den schönsten Aussichten und chilligsten Plätzen in der Natur,
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Ein aussichtsreicher Wandertag erwartet uns auf der Via Engiadina. Abwechslung zum Wandern in der Natur bieten die schönen Engiadiner Dörfer, die wir unterwegs besuchen. Das Schellenursli-Dorf Guarda zählt zu den schönsten Dörfern in Graubünden. Der Aufstieg zur Alp Sura kostet uns einiges an Kalorien, der Rest der Wanderung ist eher gemütlich und ein wahrer Genuss.
Auf dem Weg nach Scuol, neben Zernez einem der bekanntesten Orte im Unterengadin, sind wir schon einige Male an den Dörfern Lavin, Guarda und Ardez vorbeigefahren. Heute ist es an der Zeit, diese Orte einmal näher kennen zu lernen. Und wie könnte man das besser als zu Fuss im Rahmen einer Wanderung?
Das Wetter heute ist geradezu perfekt für unser Vorhaben. Blauer Himmel und Sonnenschein. Was will man mehr!
Der Startschuss fällt in Lavin. Das kleine Örtchen mit seinen gut 200 Einwohnern ist sowohl mit der Rhätischen Bahn als auch mit dem Auto gut zu erreichen. Letzteres parkt man am besten direkt am Bahnhof, denn wir werden am Schluss mit der Bahn zurückkehren.
Gemütliches Einwandern nach Guarda
Es geht heute ganz gemütlich los. In sehr moderater Steigung spazieren wir auf der Via Engiadina in Richtung Guarda. Wir folgen dabei stets dem Alpsträsschen. Die ersten paar hundert Meter werden wir von einem Kätzchen begleitet, das sich ein paar Streicheleinheiten von uns erhofft – und diese natürlich auch bekommt. Bis die nächsten Wanderer kommen, von denen sie sich auch bekuscheln lassen möchte.
Unser erstes Zwischenziel Guarda ist praktisch von Anfang an in Sicht. Während Lavin noch unten direkt an der Bahnlinie und der Durchfahrtsstrasse liegt, thront Guarda weit oben über der Hektik des Alltags.
Das Teilstück zwischen Lavin und Guarda mag wandertechnisch langweilig sein, da wir einer Forststrasse folgen. Was die Aussicht angeht, können wir ohne zu Zögern 5 Sterne vergeben. Und bei so schönen Ausblicken ist es doch irgendwie auch ganz gut, wenn man nicht auf den Weg achten muss.
Dorfrundgang in Guarda
In Guarda angekommen, sollte man sich unbedingt die Zeit für einen Rundgang durchs Dorf nehmen. Es wäre zu schade, einfach nur durch zu eilen. Guarda zählt zu den schönsten Dörfern Graubündens. Und für uns zu den schönsten Dörfern überhaupt. Die Häuser, die grösstenteils noch aus dem 16./17. Jahrhundert stammen, sind mit Malereien und Sgraffiti verziert. Im Sommer kommt dazu noch üppiger Blumenschmuck. Es ist als wären wir in einer anderen Zeit gelandet.
In Guarda spielt die Geschichte des Schellen-Ursli. Er ist eine beliebte Schweizer Kinderbuchfigur, die von Selina Chönz und Alois Carigiet geschaffen wurde. Im Engadin feiert man den traditionellen Chalandamarz am 1. März, bei dem Kinder den Winter mit Glockengeläut vertreiben. Der kleine Ursli erhält für die Feier eine kleine Glocke, wird gehänselt und beschliesst, eine grössere Glocke zu holen. Trotz Besorgnis der Eltern macht er sich durch den tiefen Schnee auf den Weg zur Frühsommeralphütte. Ursli kehrt glücklich mit einer grossen Glocke zurück und darf daraufhin den Umzug anführen.
Ab Guarda verlassen wir für eine Weile die Via Engiadina und kürzen über den Schellen-Ursli-Weg den Aufstieg zur Alp Sura ab. Wer den weiteren Weg nicht scheut, kann auf der Via Engiadina den weiten Bogen durchs Val Tuoi vorbei an der Alp Suot wandern.
Am kleinen See Lajet gibt es eine Grillstelle und Sitzgelegenheiten. Wer vorgesorgt hat und ein paar Cervelat mitbringt, kann hier ein schönes Picknick einlegen.
Der Schellen-Ursli-Weg ist ein Themenweg für Familien. Kinderwagentauglich ist er allerdings nicht. Im Gegenteil – der Pfad ist zum Teil ganz schön steil. Feste, griffige Schuhe eignen sich auf jeden Fall besser als Sandalen.
Diese Wanderung eignet sich sehr gut für den Herbst.
Während der Schellen-Ursli-Weg schliesslich zur Plan dal Növ abzweigt, steigen wir weiter bergauf Richtung Alp Sura. Es geht ganz schön steil als nuff, so dass wir doch noch ganz schön ins Schwitzen kommen. Das hätten wir bei dem gemütlichen Anfang heute morgen nicht gedacht.
Ist die Alp Sura erst einmal erreicht, ist der anstrengendste Teil geschafft. Es geht nun wie auf einem Balkon fast eben weiter. Wer nicht in der Alp einkehren will, hat freie Auswahl an aussichtsreichen Plätzen für eine erholsame Pause.
Unser Weg ist kurz unterhalb der Alp wieder auf die Via Engiadina gestossen, der wir nun bis nach Ardez folgen werden.
Auf der Via Engiadina hinab nach Ardez
Beim Abstieg passieren wir die Alp Murtera Dadoura. Hier wurden Teile des Schellen-Ursli-Films gedreht. Wenn wir den Blick nach links oben schweifen lassen, sehen wir auf oben auf dem Berg eine weitere Hütte: die Chamonna Cler, eine einfache Selbstversorgerhütte auf 2476 m.
Vor der Alphütte machen wir nochmal eine kleine Rast. Es tut gut, vor dem nahenden Winter nochmal ausgiebig Sonne zu tanken. Auch die Kühe, die noch hier oben sein dürfen, geniessen den herrlichen Tag.
Vorbei an einigen Maiensässen bahnen wir uns unseren Weg hinunter ins Tal. Schliesslich kommt unser Ziel Ardez in Sicht. Wahrzeichen des Ortes ist die Ruine Steinsberg mit den Überresten einer Kapelle. Heute ist die Ruine vor allem ein beliebter Aussichtspunkt.
Am Ende der Wanderung kehren wir von Ardez mit der Rhätischen Bahn zurück nach Lavin.
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