Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen
und immer auf der Suche nach den schönsten Aussichten und chilligsten Plätzen in der Natur,
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Der Hohe Ifen lässt sich in einer schönen Rundwanderung erwandern. Der Aufstieg erfolgt über die Ifenhütte, von der es – ggf. mit einem Abstecher zum Hahnenköpfle – auf den Hohen Ifen (2230m) geht. Im Abstieg nehmen wir den Eugen-Köhler-Weg und wandern via Schwarzwasserhütte zurück zur Auenhütte.
Der Hohe Ifen ist einer der markantesten Berge des Allgäus und dank seiner speziellen Form leicht zu erkennen. Er hat ein abgeschrägtes Gipfeldach, das von grüner Wiese überzogen ist. Darunter zieht sich rundherum die sogenannte Ifenmauer: Steinwände, die aus der Ferne nicht so leicht bezwingbar erscheinen. Diese Steilstufe gilt es bei der Wanderung auf den Hohen Ifen zu überwinden. Es sind die Schlüsselstellen der Wanderung. Die Wegebauer haben jeweils einen Durchschlupf gefunden, an dem man die Wände ohne grossartige Kletterkenntnisse meistern kann. Heikle Stellen sind mit Seilsicherung versehen.
Im Oktober vor einigen Jahren (genau genommen ist es beinahe über 10 Jahre her…) begab es sich, dass wir mit unseren Eltern einen sog. ‚Seniorenförderurlaub‘ im Kleinwalsertal verbrachten. In der Regel finden bei diesen Aufenthalten gemütliche, beschauliche Wanderungen statt. Doch an diesem Tag wollen wir uns nach dem gemeinsamen Aufstieg zur Ifenhütte von der Gruppe abseilen und dem Hohen Ifen einen Besuch abstatten.
Ausgangspunkt unserer Wanderung ist die Auenhütte (1275m), die etwas ausserhalb von Hirschegg am Ende der Schwarzwassertalstrasse steht. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch die Talstation der Gondelbahn hinauf zur Ifenhütte (1586m).
Es gibt einen grossen Parkplatz, man könnte also theoretisch mit dem Auto anreisen. Praktisch ist es viel günstiger, den Bus zu nehmen. Denn wer eine Gästekarte des Kleinwalsertals hat, kann kostenlos mit allen Walserbussen fahren. Das funktioniert einwandfrei und das Auto freut sich auch über ein paar Tage Urlaub.
Über die Ifenhütte Richtung Hahnenköpfle
Den Aufstieg zur Ifenhütte kann man mit der Ifenbahn abkürzen, man spart dann einige Höhenmeter. Wir sind heute wie gesagt mit unseren Eltern unterwegs, die nur bis zur Ifenhütte gehen wollen und so bummeln wir mit ihnen gemeinsam nach oben.
An der Ifenhütte macht es sich Bienes Mama auf einem Liegestuhl gemütlich, Tobis Eltern steigen noch ein Stück in Richtung Hahnenköpfle (2086m) mit auf, bevor wir uns auch von ihnen verabschieden. Wir wollen uns am Abend in unserer Ferienwohnung wieder treffen.
Diese Wanderung eignet sich sehr gut für den Herbst.
Links von uns baut sich der Hohe Ifen auf. Rechter Hand breitet sich das Gottesackerplateau aus, über das man auch eine sehr spannende Wanderung unternehmen kann. Es handelt sich um eine faszinierende Karstlandschaft, die so ganz anders aussieht, als man es vom grünen Allgäu gewohnt ist. Fast kommt es einer Mondlandschaft gleich. Wild zerklüftet, mit unzähligen Spalten versehen, ist das Navigieren durch das Gottesackerplateau gar nicht so einfach. Trittsicherheit sollte man auf jeden Fall mitbringen, sonst hat man in dem unebenen Gelände keinen Spass. Ein Ausflug, der nicht nur für Geologiefans spannend ist!
Aufstieg zum Hohen Ifen
Kurz vor dem Hahnenköpfle – man könnte auch noch einen Abstecher bis dorthin machen, das wären ca. 100 Höhenmeter und 45 Minuten zusätzlich – zweigt der Steig auf den Hohen Ifen nach links ab. Es geht – teils schon ein bisschen winterlich – durch Geröll nach oben.
Beim Durchstieg der Felspassage kurz vor dem Gipfeldach sind einige Drahtseilsicherungen angebracht, für die wir bei den eisigen Bedingungen dankbar sind.
Sobald die Felsstufe überwunden ist, haben wir es gleich geschafft. Wir entern das geräumige Gipfeldach des Hohen Ifen. Ab hier kann man gemütlich zum Gipfel bummeln.
Am Gipfel schiessen wir erst mal eine Runde Gipfelbeweisfotos. Wir sind nicht alleine. Aus dem Rucksack kommt noch MiniMuff gekrabbelt – unser haariges Haustier. Wir lassen uns das Vesper schmecken und lassen den Blick schweifen über Gottesacker und Widderstein.
Absteig über Ifersgunt- und Schwarzwasserhütte
Für den Rückweg gilt es eine Entscheidung zu treffen. Entweder wir gehen wieder zurück über die Ifenhütte. Das ist die kürzere Variante. Allerdings haben wir im Aufstieg festgestellt, dass der Weg stellenweise leicht vereist ist. Grödel* oder dergleichen besassen wir seinerzeit leider noch nicht, unsere Wanderkarriere steckt noch in den Kinderschuhen.
Die Alternative ist der Abstieg über die Ifersgunt – und Schwarzwasserhütte. Dieser Abstieg ist südseitig und wir vermuten schnee- und eisfrei. Allerdings ist dieser Weg bedeutend länger. Statt 1,5 Stunden werden wir vermutlich 3,5 Stunden zurück zur Auenhütte benötigen. Da wir den Tag gemütlich gestartet haben, ist die Zeit schon etwas fortgeschritten und Anfang Oktober sind die Tage bekanntlich nicht mehr allzu lang. Wir entscheiden uns schliesslich dennoch für die längere, aber sicherere Variante.
Auch auf der Südseite gibt es einige felsige Stellen. Alle seilversichert. Wie wir vermutet haben, ist der Weg schneefrei und trocken. Vor allem Biene ist froh, dass wir diesen Abstieg gewählt haben. Blöd nur, dass die Zeit immer weiter fortschreitet. Als wir die Schwarzwasserhütte erreichen, herrscht bereits Abendstimmung. Die Gegend rund um die Schwarzwasserhütte ist übrigens im Winter genial zum Schneeschuhwandern. Wir haben hier unseren Lawinenkurs gemacht.
Wir haben noch 1,5 Stunden bis zur Auenhütte. Von dort wollen wir mit dem Bus zurück nach Riezlern. Eine Pause an der Schwarzwasserhütte wäre toll – es gibt dort ausgesprochen leckere panierte Schnitzel. Leider ist das zeitlich nicht drin und wir eilen weiter. Hinab zur Melköde. Und dann in Richtung Auenhütte. Wir fragen uns so langsam, wie lange die Busse wohl fahren. Die Antwort auf diese Frage erhalten wir prompt als wir die Hütte erreichen.
Von der Auenhütte nach Riezlern
Der letzte Bus ist schon lange weg! Das bedeutet für uns: nochmal 1,5 Stunden Fußmarsch bis zu unserem Quartier in Riezlern. Mittlerweile ist es dunkel geworden. Unsere Eltern machen sich bereits Sorgen, wo wir abgeblieben sind. Da wir kein Handy dabei haben (man sieht, es ist echt schon seeeeehr lange her…), können wir leider nicht Bescheid geben, dass wir on the way sind. Die letzten Kilometer ziehen sich und die Füße schmerzen ganz schön. Und so sind wir heilfroh als wir endlich unsere Unterkunft erreichen. Wir werden freudig und erleichtert begrüßt, denn unsere Familie war bereits kurz davor, eine Vermisstenmeldung aufzugeben. Und zur Belohnung, dass wir wieder daheim sind, gibt es eine große Portion Spaghetti Bolognese für alle, die unsere Mamis in der Küche gezaubert haben.
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