Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen
und immer auf der Suche nach den schönsten Aussichten und chilligsten Plätzen in der Natur,
maximal im mittleren Schwierigkeitsbereich
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Der Piz Languard – ein leichter 3000er im Reich der Steinböcke
Der Piz Languard ist ein bekannter Aussichtsgipfel im Oberengadin. Mit einer Höhe von 3262 m.ü.M. ist er ausserdem ein beliebtes Ziel für alle, die ihre Sammlung an Wander-3000ern erweitern wollen. Und: mit etwas Glück kann man auf der Tour einige Steinböcke beobachten, denn wir bewegen uns mitten im Steinbockparadies oberhalb von Pontresina.
Wir starten den Aufstieg zum Piz Languard an der Talstation der Sesselbahn Languard in Pontresina. Es gibt dort einige (kostenpflichtige) Parkplätze. Alternativ ist Pontresina sehr gut mit dem ÖV erreichbar.
Wer mag, kann die Wanderung etwas abkürzen und für den Auf- und/oder Abstieg die Sesselbahn in Anspruch nehmen. Die Bahn ist von Mitte Juni bis Mitte Oktober täglich von 08:30 bis 17:30 in Betrieb. Ermässigung für GA/Halbtaxinhaber gibt es leider nicht.
Wir wollen ein bisschen mehr für unsere Fitness tun und alle Höhenmeter wandernd zurücklegen.
Aufstieg zur Alp Languard
Statt gemütlich mit der Sesselbahn nach oben zu schweben, machen wir uns also auf den Weg, um per pedes hinauf zu gelangen. Dazu steuern wir als erstes die Kirche Santa Maria am Ortsrand von Pontresina an. Sie ist nicht nur die älteste Kirche Pontresinas (erste Erwähnung im Jahr 1450), sondern zählt mit ihren alten Fresken zu den bedeutendsten Gotteshäusern Graubündens.
An der Kirche gibt es zwei Möglichkeiten zur Alp Languard zu wandern. Links herum in vielen Kehren unterhalb des Lifts über die Skipiste. Und rechts herum über den Röntgenweg. Wir entscheiden uns für den Aufstieg für den Zick-Zack-Weg und werden später über den Röntgenweg wieder zurückkehren nach Pontresina.
Zügig geht es auf gutem Pfad hinauf. Der steile Weg bringt den Kreislauf in Schwung und schon bald wird es uns gut warm, zumal auch bald die Sonne hervorkommt.
Nach knapp einer Stunde haben wir die ersten knapp 500 Höhenmeter gemeistert und erreichen die Alp Languard.
Alternative Wandermöglichkeiten ab der Alp Languard
Nicht jeder ist ein ambitionierter Gipfelstürmer. Wer es lieber etwas gemächlicher angehen lassen möchte, hat ab der Alp Languard andere schöne Wandermöglichkeiten. Das ist besonders praktisch für Gruppen mit unterschiedlich sportlichen Teilnehmern.
Paradisrunde
Während die einen sich gen 3000 Meter auspowern, können die anderen gemütlich die Paradisrunde wandern. Sie dauert ab der Alp Languard ca. 1,75 Stunden und ist technisch und konditionell (250hm) leicht zu meistern. Unterwegs kann man in der Chamanna Paradis einkehren. Man kann nach der Runde entweder zurück zur Alp Languard wandern oder über den Röntgenweg nach Pontresina absteigen.
An der Alp Languard machen wir einen kurzen Boxenstopp und dann geht es als nuff. Zunächst zur Chamanna Georgy. Von dort ist es mit knapp 100 Höhenmetern nur noch ein Katzensprung bis zum Gipfel des Piz Languard.
Der erste Abschnitt gestaltet sich noch relativ gemächlich. Es geht über Alpgelände mässig steil hinauf. Ein Brunnen verlockt Tobi dazu, seine Mütze mit dem eiskalten Wasser zu tränken. Nachahmer seien gewanrt – ein kleiner „Brainfreeze“ könnte die Folge sein! Dieser erfrischende Stopp ist jedoch perfekt, um sich abzukühlen und neue Energie zu tanken.
An einem Abzweig in Richtung Lej Languard angelangt, folgt man dem Pfad links, der langsam ansteigt und in die Richtung des Piz Languard führt. Mit jedem Schritt wird es steiler und der Boden kann etwas gerölliger werden. Hier beginnen die Kehren, die uns in Serpentinen den Berg hinaufführen.
Die Herausforderung nimmt zu, je näher wir dem Schlussabschnitt kommen. Größere Stufen werden zum beherrschenden Gelände, und unser Durchhaltevermögen wird auf die Probe gestellt, als wir die letzten paar Meter zur Hütte erklimmen.
Die Chamanna Georgy befindet sich keine 100 Höhenmeter unterhalb des Gipfels. Sie ist die höchstgelegene Hütte in Graubünden und bietet 20 Schlafplätze. Hier oben mal eine Nacht zu verbringen und Sonnenuntergang und -aufgang zu erleben, ist sicher eine gute Idee, denn von hier oben bietet sich eine grandiose Aussicht aufs Berninamassiv.
Namensgeber der Hütte ist der Maler Wilhelm Georgy, der hier oben im Auftrag, das Tierleben der Alpen zu illustrieren, seine Skizzen anfertigte.
Auf den Piz Languard
Der Weg zum Piz Languard führt uns schliesslich über viele hohe Stufen, doch der Weg ist nicht sonderlich ausgesetzt. Nach etwa 30 Minuten haben wir es geschafft und stehen auf dem Gipfel.
Der Blick vom Piz Languard belohnt alle Anstrengungen, und wir geniessen die atemberaubende Schönheit des Engadins in vollen Zügen.
Der Abstieg erfolgt bis zur Alp Languard auf demselben Weg. An der Alp Languard gönnen wir uns zur Belohnung für die verbrannten Kalorien ein feines Rösti mit Ei. Die Aussicht von der Terrasse ist herrlich – da schmeckt es gleich doppelt gut. Ein Schlagersänger trällert derweilen einige Lieder – uns gefällt’s, denn wir lieben Schlagermusik. Hätte ich meine Ukulele dabei gehabt, hätte ich glatt die meisten Lieder begleiten können.
Gut gestärkt machen wir uns auf den Abstieg nach Pontresina. Anfangs folgen wir dem Weg, den wir am Morgen heraufgekommen sind, wechseln dann aber auf weiter östlich gelegenen Röntgenweg. In vielen Kehren führt er meist angenehm schattig durch den Wald ins Tal. Unterwegs werden immer wieder schöne Blicke Richtung Piz Palü frei. Ein besonders schöner Aussichtspunkt befindet sich am Endpunkt der Via Ferrata La Resgia.
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