Biene

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Die Autorin dieses Artikels

Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen und immer auf der Suche nach den schönsten Aussichten und chilligsten Plätzen in der Natur, maximal im mittleren Schwierigkeitsbereich




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El Chaltén – die Trekkinghauptstadt Argentiniens – ist ein Paradies für Wanderer. Dabei muss man nicht zwingend mit Zelt und Schlafsack losziehen. Die Hauptattraktionen Laguna Torre und Laguna de Los Tres lassen sich auch in Tageswanderungen gut besuchen. Wir stellen die schönsten Wanderungen vor und geben Tipps, wo man sich in El Chaltén am Abend die verbrauchten Kalorien zurückholen kann.

El Chaltén - Trekkinghauptstadt Argentinien
El Chaltén – die Trekkinghauptstadt Argentiniens

Unser ursprünglicher Plan für El Chaltén war, einige Tage zu trekken und auf den (übrigens kostenlosen) Campingplätzen unterwegs zu übernachten. Da Tobi an einem Bänderriss laboriert, haben wir umgeplant auf leichtes Gepäck und unser Basecamp in El Chaltén eingerichtet. Die Ausgangspunkte aller Wanderungen sind zu Fuss schnell erreicht. El Chaltén ist nämlich ein eher übersichtliches Städtchen.


Schau dir unsere Reiseroute durch Südamerika von Uyuni bis Feuerland an!


El Chaltén: Wanderparadies in Patagonien

Im Süden Argentiniens befindet sich der kleine Ort El Chaltén. Bekannt ist er vor allem wegen der spektakulären Bergformationen, die sich in der näheren Umgebung befinden. Hier befinden sich auch der majestätische Cerro Fitz Roy, der zu den Hauptattraktionen im argentinischen Nationalpark Los Glaciares zählt sowie der Cerro Torre, eine 3128 Meter hohe Felsnadel. Beide sind charakteristisch für die Berglandschaft Patagoniens.

Patagonien: Wildnis, Gletscher und Granitgipfel

Wie der Fitz Roy und der Cerro Torre bestehen viele der Berge in Patagonien aus Granit, was zu markanten, schroffen Gipfeln und Nadeln führt. Die spitzen Felszacken erinnern uns an die Dolomiten – wer also nicht ans Ende der Welt fliegen möchte, dem empfehlen wir eine Fahrt nach Italien! Hier geht es zu unseren Wandervorschlägen für die Dolomiten 😉

Des Weiteren gibt es in Patagonien zahlreiche Gletscher, die mit ihren Eisschollen die Aussichten noch spektakulärer machen. Aus ihnen werden die vielen tiefblauen Seen gespeist, die die Landschaft Patagoniens mitprägen.

Das Wetter in Patagonien ist äußerst variabel und kann sich in kurzer Zeit drastisch ändern. Sonnenschein kann schnell von starkem Wind, Regen oder Schnee abgelöst werden. Diese Wetterbedingungen tragen zur Wildheit und Unberechenbarkeit der Region bei. Besonders der Wind ist in Patagonien extrem stark – teilweise hatten wir tatsächlich Mühe, uns auf den Beinen zu halten. Das stürmische Ambiente macht das Bergsteigen und Wandern zu einer zusätzlichen Herausforderung. Leider bedeutet das auch, dass es keine Garantie dafür gibt, dass man die Berge tatsächlich gut zu sehen bekommt. Es gehört wie so oft im Leben und auf Reisen im Besonderen ein Quäntchen Glück dazu.

Die beste Reisezeit ist der Sommer – auf der Südhalbkugel bedeutet das von November bis März. Perfekt, um dem europäischen Winter zu entkommen.

Unterkünfte gibt es in El Chaltén jede Menge und in verschiedenen Preiskategorien. In der Hauptsaison (Januar/Februar) sollte man unbedingt vorher reservieren.

Anreise nach El Chaltén

Die Anreise nach El Chaltén erfolgt am besten über El Calafate. Dort gibt es einen Flughafen. Ab El Calafate geht es mit dem Bus weiter. Das Busnetz ist Argentinien sowie auch in Chile hervorragend ausgebaut und das Reisen mit dem Bus sehr angenehm. Es gibt i.d.R. mehrere Verbindungen pro Tag nach El Chaltén. Die Fahrt dauert ca. 3 Stunden. -> zu den Busverbindungen

Mirador Los Cóndores und Mirador Las Águilas

4 Kilometer, 100 hm, 2 Stunden – einfach

Eine gute Nachricht für Wandermuffel: Die Wanderung zu den Miradoren Los Cóndores und Las Águilas ist technisch einfach, nicht besonders weit und es gilt nur wenige Höhenmeter zu überwinden. Sie startet beim Besucherzentrum am Ortsanfang. Schon nach ca. 30 Minuten erreichen wir den Mirador Los Cóndores. Zum Mirador Las Águilas ist es einen Kilometer weiter. Auch diesen Weg nehmen wir gerne auf uns, denn von diesem Mirador kann man auf der anderen Seite den Lago Viedma sehen.

Mirador Los Condores mit Cerro Torre und Fitz Roy
Cerro Torre und Fitz Roy im Blick: am Mirador Los Condores

Der Ausblick auf den Fitz Roy ist grandios, aber auch der Cerro Torre ist zu sehen. Man bekommt bei dieser Wanderung für wenig Mühe viel geboten. Insgesamt dauert die komplette Wanderung ca. 2 Stunden.

Mirador Las Aguilas mit Fitz Roy, El Chaltén
Der Fitz Roy vom Mirador Las Aguilas gesehen

Tipp: durch die Kürze bietet sich die Wanderung für einen Sonnenaufgangsausflug an. In der Morgensonne beginnt der Fitz Roy rot-orange zu leuchten, was dem Ganzen nochmal einen ganz besonderen Flair verleiht.

Sonnenaufgang Mirador Los Condores El Chaltén
Sonnenaufgang am Mirador Los Condores. Wenn sich Fitz Roy und Cerro Torre hinter Wolken verstecken, fotografieren wir eben in die andere Richtung – der aufgehenden Sonne entgegen

Laguna Torre: Dem Cerro Torre ganz nah

18 Kilometer, 300 hm, 6 Stunden – einfach-mittel

Spätestens seit wir die Dokumentation ‚Cerro Torre – nicht den Hauch einer Chance‘ gesehen haben, die David Lama beim Versuch, den Cerro Torre im Freikletterstil zu besteigen begleitet hat, träumen wir davon, diesen faszinierenden Berg einmal live zu sehen. Am besten kann man den Cerro Torre von der Laguna Torre aus betrachten.

Sendero Laguna Torre, El Chaltén
Den auf dem Wegweiser dargestellten Specht haben wir übrigens später noch live bei der Arbeit beobachten können

Um den Einstieg in den Trail ‚Sendero Laguna Torre‘ zu finden, orientieren wir uns am Hotel Los Cerros, einem großen braunen Kasten auf einem Hügel. Wie bei vielen Wanderungen steht am Anfang der Schweiß, denn es geht bergauf bis wir den Mirador Cerro Torre erreichen. Es sind ca. 250 Höhenmeter, also kein weltbewegender Höhenunterschied. Von hier aus hat man, falls keine Wolken vorhanden sind, bereits einen guten Blick auf den Cerro Torre mit der Laguna Torre.

Mirador Cerro Torre
Am Mirador Cerro Torre. Leider ist es zu bewölkt, um den Cerro Torre zu sehen.

Nun geht es wieder ca. 50 Höhenmeter bergab. Der Rest der Wanderung ist ein Kinderspiel, denn es geht ohne Steigung immer geradeaus über eine Hochebene. Geradewegs auf den Cerro Torre zu. Nach insgesamt 9 Kilometern erreichen wir die Laguna Torre, auf der zahlreiche Eisschollen malerisch umherschwimmen. Über ihr thront der Cerro Torre mit seiner weißen Haube aus Eis. Oft versteckt er sich in Wolken und so muss man ein bißchen Geduld mitbringen, um auf ein paar Wolkenlücken zu hoffen, bei denen man einen Blick auf ihn erhaschen kann.

Laguna Torre mit Cerro Torre, El Chaltén
Ein schönes Fleckchen Erde: Eisschollen schwimmen auf der Laguna Torre, dahinter steht das Objekt der Begierde, der Cerro Torre

Wenn man genug davon hat, den Cerro Torre zu bestaunen (was wahrscheinlich nie der Fall sein wird, aber uns hat irgendwann die Kälte zum Weitergehen bewegt), kehrt man auf dem selben Weg zurück nach El Chaltén.

Cerro Torre
Der Cerro Torre blitzt hinter seinem Wolkenschleier hervor

Wer gerne Trekking machen möchte, hat am Campamento D’Agostino die Möglichkeit, sein Zelt aufzuschlagen und kann am nächsten Tag weiterwandern zum Campamento Poincenot, um der Laguna de Los Tres einen Besuch abzustatten. Die Campingplätze bei El Chaltén sind übrigens kostenlos! Nähere Informationen zum Trekking rund um El Chaltén gibt es bei Kathrin auf ihrem Blog Fräulein Draussen, wo sie ausführlich über ihre 3-Tagestour zum Cerro Torre und Fitz Roy berichtet.

Laguna de Los Tres: den Fitz Roy im Visier

20 Kilometer, 750 hm, 8 Stunden – bis Campamento Poincenot einfach-mittel, dann zur Laguna de Los Tres mittel

Auch für den charakteristischen Fitz Roy gibt es eine Panoramawanderung, auf der er sich von seiner besten Seite zeigen kann. Neben der Wanderung zur Laguna Torre ist die Wanderung zur Laguna de Los Tres eine der beliebtesten Wanderungen bei El Chaltén. Es ist damit zu rechnen, dass man nicht alleine auf dem Trail ist. Am besten kommt man voran, wenn man früh aufbricht und vor dem großen Massenandrang unterwegs ist.

Los geht es am Ende der Avenida San Martín, also am hinteren Ortsende von El Chaltén. Zum Aufwärmen geht es erst einmal tüchtig bergauf. Der Kreislauf kommt in Schwung.

Schon beim Mirador Fitz Roy stellen wir fest, dass sich die Mühen mehr als lohnen. Der Himmel ist nahezu wolkenlos und der Blick auf den Fitz Roy ist ungehindert. Was für ein Berg!

Fitz Roy
Auf der ganzen Wanderung hat man immer wieder eine herrliche Sicht auf den Fitz Roy

Bis zum Campamento Poincenot haben wir nun Zeit, uns etwas auszuruhen, denn der Weg verläuft meistens flach. Immer wieder bieten sich tolle Motive mit dem Fitz Roy zum Fotografieren an. Wem der letzte Aufstieg zur Laguna de Los Tres zu anstregend ist, der kann auf der Hochebene ein schönes Plätzchen zum Verweilen suchen und genießen.

Wer dagegen eine sportliche Herausforderung sucht, der nimmt die letzten 400 Höhenmeter unter die Sohlen und wird nach ca. einer Stunde mit einem malerischen Bild belohnt. Die strahlend blaue Lagune macht sich vor dem Fitz Roy fantastisch.

Laguna de Los Tres mit Fitz Roy
In leuchtendem Türkis strahlt die Laguna de Los Tres vor dem Fitz Roy

Beim Rückweg machen wir einen Abstecher zur Laguna Capri und lassen am Ufer des Sees unsere Seele baumeln.

Laguna Capri mit Fitz Roy
Auch hinter der Laguna Capri macht der Fitz Roy eine gute Figur.

Loma del Pliegue Tumbado: beide Stars im Doppelpack

20 Kilometer, 1000 hm, 8 Stunden – bis Mirador einfach, zum Gipfel mittel

Diese Wanderung führt an einen Viewpoint, von dem aus man sowohl Cerro Torre mitsamt Laguna Torre als auch Fitz Roy gut im Blick hat. Trotzdem ist sie im Vergleich zur Laguna Torre und Laguna de Los Tres wenig begangen. Vielleicht liegt das daran, dass es kontinuierlich bergauf geht. Die Steigung ist allerdings sehr moderat. Lediglich das letzte Stück zum Gipfel ist sehr steil. Man kann es aber getrost weglassen, denn man hat schon am offiziellen Mirador unterhalb des Gipfels eine prächtige Aussicht.

El Chalten Stein
Eine große Steinkugel genießt die Aussicht unterwegs

Ausgangspunkt ist das Besucherzentrum am Ortseingang von El Chaltén. Statt nach rechts zum Mirador Los Cóndores biegt man diesmal nach links ab. Es geht konstant leicht bergauf.

Weg zum Loma del Pliegue Tumbado
Ein Teil des Weges zum Loma del Pliegue Tumbado verläuft über offenes Weidegelände

Teilweise geht es über Kuhweiden und lange Zeit durch einen Wald. Am Ende laufen wir über karges Geröll und erreichen schließlich den Mirador Loma del Pliegue Tumbado.

Loma del Pliegue Tumbado
Die Aussicht am Mirador Loma del Pliegue Tumbado. Zu sehen sind Cerro Torre, davor die Laguna Torre und recht der Fitz Roy.

Wir setzen uns auf die Steine und genießen die Aussicht. Papa Mufflon erklimmt anschließend noch den Gipfel, während Baby Mufflon sich die letzten 150 Höhenmeter spart und sich schon mal langsam auf den Heimweg macht.

Chorillo del Salto: Erholungsbummel zu einem Wasserfall

6 Kilometer, keine nennenswerten Höhenmeter, 2 Stunden

Wenn noch Zeit übrig ist für eine kleine, gemütliche Wanderung, bietet sich der Besuch des Chorillo del Salto an. Der Weg startet am Ortsende von El Chaltén, wo es auch zur Laguna de Los Tres losgeht. Die Wanderung verläuft teils auf Wanderwegen, teils an der Straße entlang. Es ist genau das richtige, um sich an einem Ruhetag ein bißchen die Füße zu vertreten.

Wer nicht mehr laufen mag und ein Auto zur Verfügung hat, kann quasi bis direkt vor den Wasserfall fahren. Entsprechend ist der Ort gut besucht.

Chorillo del Salto
Eine gemütliche Wanderung zu einem idyllischen Wasserfall: der Chorillo del Salto

Gut zu wissen in El Chaltén

  • Anreise: erfolgt am geschicktesten mit dem Bus ab El Calafate. Die Fahrzeit beträgt 3 Stunden. Ein eigenes Auto ist in El Chaltén überflüssig, da alle Startpunkte zu den Wanderungen bequem zu Fuß erreicht werden können.
  • Wie viel Zeit einplanen? Wie viele Tage sollte man in El Chaltén verbringen? 5-6 Tage sollte man auch jeden Fall einplanen, um sich in Ruhe alles anschauen und auf den Wanderungen die Landschaft erkunden zu können. Es wäre schade, nur 2-3 Tage hier zu verbringen, um El Chaltén einfach nur schnell abzuhaken.
  • Internet: viele Unterkünfte bieten WLAN an. Man darf jedoch nicht zu viel erwarten. Es reicht, um ein paar Textnachrichten nach Hause zu senden, aber die Geschwindigkeit ist weit von Highspeed entfernt. Ein paar Tage Digital Detox schaden nicht 😉
  • Geldautomat: es gibt am Ortseingang einen Geldautomat und einen weiteren in der Busstation. Meisten spucken beide kein Geld aus und wenn ein Automat funktioniert, kann es sein, dass man stundenlang Schlange stehen muss. Am besten ist es, genügend Bargeld aus El Calafate mitzubringen.
  • Einkaufen: es gibt mehrere Supermärkte, die auch relativ gut sortiert sind – gerade was Trekkingnahrung angeht. Man muss also nicht alles aus El Calafate mitbringen.
  • Essen:
    • Che Empanadas: Bietet sehr feine Empanadas zu einem günstigen Preis. Wir fanden die Sorte ‚Spicy Meat‘ besonders lecker. Empanadas eignen sich auch gut als Marschverpflegung für unterwegs.
    • B&B Beers and Burgers: Die Burger schmecken sehr fein, ebenso die Pommes. Zur Happy Hour bekommt man 2 Bier zum Preis von einem. Prost!
    • Heladeria Domo Blanco: Man glaubt es kaum, dass es in so einem kleinen Ort völlig ab vom Schuß eine richtig gute Eisdiele gibt! Unbedingt die Sorte ‚Super Domo‘ probieren: das ist ein Schokoladeneis mit Kirschen drin. Absolut lecker!
    • La Wafleria: Für den ultimativen Zuckerschock kann man sich die Dröhnung in der Waffleria geben. Wem nach einer Portion Waffeln mit Schokosoße, 6 Kugeln Schokoladeneis mit noch mehr Schokosoße darüber der Schokojieper nicht vergangen ist, dem ist nicht mehr zu helfen.

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