Tobi

Tobi :)=

Der Autor dieses Artikels

Hallo! Ich bin Tobi, dein Experte für abenteuerliche Herausforderungen. Bei 3000ern, Klettersteigen oder Hochtouren geht mein Herz auf! Ich zeige euch spannende und natürlich sichere Unternehmungen.




*Dieser Artikel enthält Werbelinks mit unseren Empfehlungen. Mit der Buchung/dem Kauf über einen der Links erhalten wir eine kleine Provision, mit der du unsere Arbeit unterstützt. Dich kostet es natürlich nichts extra! Danke für deine Unterstützung!

Der höchste Berg Deutschlands. Durch die Höllentalklamm, über den Höllentalferner auf den Höllental Klettersteig zum Gipfel der Zugspitze. Das war ein schweißtreibendes Wochenende mit einer sportlichen und spannenden Tour, die allerdings nicht für jedermann geeignet ist.

Deshalb auch gleich ein Hinweis vorneweg: die Tour übers Höllental ist kein Spaziergang. Sowohl technisch als auch konditionell wird einiges abverlangt. Also bitte prüft vorher, ob ihr wirklich die Voraussetzungen für so eine Unternehmung mitbringt – Kondition für mehr als 2000 Höhenmeter und eine sehr gute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Auf keinen Fall sollte dies euer erster Ausflug ins Gebirge sein. Vor Antritt der Tour prüft unbedingt die aktuellen Verhältnisse und geht nur los, wenn die Wetterlage stabil ist.

Toureninfo

Start:

Ziel:

Dauer:

Distanz:

Aufstieg:

Abstieg:

Wegverlauf:

Einkehrmöglichkeiten:

Anforderungen:

Ausrüstung:

GPX Herunterladen

Durch die Höllentalklamm

Biene mag keine Klettersteige, deswegen wurde sie durch zwei Freunde ersetzt. Und zusammen laufen wir dann auch gleich in Richtung Höllentalklamm vom Parkplatz in Hammersbach aus los. Und kaum unterwegs, stehen wir auch schon an der Warteschlange des Kassenhäuschens zur Höllentalklamm – jaahaaa, nicht überall gibt es Natur für lau! Vor uns steht eine Delegation eines Outdoorherstellers samt Reporter-Entourage und jeder pflichtet uns bei, dass diese Tour eine ganz besonders schöne ist. Die müssen’s ja wissen.

Bei der Klamm haben sie auf jeden Fall recht behalten: die steilen Wände ragen links und rechts weit in die Höhe, der schmale Weg muss mehrmals als Tunnel in den Fels ausweichen und überall tropft es von den Wassermassen, die sich über die Jahrhunderte immer mehr Platz gemacht haben. Wie gewaltig muss das erst im Frühling sein, wenn die Schneeschmelze Unmengen von Extrawasser zu Tal befördert.

Höllentalklamm

Übernachtung in der Höllentalangerhütte

Nachdem wir fertig sinniert haben, machen wir die letzten Schritte aus der Klamm und begeben uns schnurstracks zur Höllentalangerhütte. Wir gehören zu den Letzten, die noch in der alten Hütte logieren dürfen. Im Jahr drauf wurde sie abgerissen und ein neues Schmuckstück hingezaubert. Die Abendstunden verbringen wir mit Bier und einem deftigen Abendmenu – genug, um reichlich Energie für den morgigen Tag zu tanken.

Wegweiser Höllentalangerhütte
Wegweiser Höllentalangerhütte

Ein alternativer Tourentipp ab der Höllentalangerhütte ist der Weg übers Hupfleitenjoch hinauf zum Kreuzeck. Die Wanderung ist wesentlich einfacher als der Aufstieg auf die Zugspitze. Ins Tal kann man ab dem Kreuzeck mit einer Bergbahn fahren. Gegebenenfalls könnte man als Gruppe zusammen zur Höllentalangerhütte wandern, dort übernachten und sich dann am nächsten Tag in eine sportliche und eine Geniesser-Gruppe aufteilen.

Maul halten!
Maul halten!

Falls dies Deine erste Übernachtung auf einer Alpenvereinshütte ist, haben wir ein paar Tipps für eine gelungene Hüttenübernachtung.


Sieht zwar gut aus, riecht aber unerträglich...
Sieht zwar gut aus, riecht aber unerträglich…

Per Klettersteig auf die Zugspitze

Nach einer Massenlager-typisch kurzen Nacht beginnt die allgemeine Bestriebsamkeit gegen 4:30 Uhr o.O. Um 5 Uhr ist Abmarsch mit professionell wirkenden Stirnlampen. Denn: es ist ratsam früh loszugehen, da es später an der berühmten Randkluft und auf dem Klettersteig zu richtigen Staus kommen kann! Die ersten paar Meter in der Dunkelheit sind dabei überhaupt kein Problem, da es auf normalen Wanderwegen voran geht. Nach dem Sonnenaufgang (aus dem Tal bei der Hütte leider nicht sooo schön…) erblicken wir auch schon die erste Schwierigkeit: das Brett.

Flugs das Klettersteigset angelegt und die circa 30 in den fast senkrechten Fels hineingehauenen Stahlstufen als nuff. Auch bekannt als die Leiter. Kurz danach kommt das sagenumwobene Brett. Ich habe mir ja im Vorfeld schon Gedanken gemacht, denn ständig wird auf dessen Schwierigkeit hingewiesen. Zuletzt beim Abholen der Steigeisen vom DAV. Doch jetzt bei näherer Betrachtung ist das Brett gehörig in Schieflage geraten. Die Wand ist hier mitnichten senkrecht, wie man es auf manchen Bildern meinen mag – das ist einfach nur „gut“ fotografiert. Das Queren der mit Eisenstiften gesicherten Schräge ist also kein großes Problem, wenn man dank des eingehakten Klettersteigsets sich in Sicherheit wiegen kann.

Die Leiter am Klettersteig auf die Zugspitze
Die Leiter
Das Brett am Klettersteig auf die Zugspitze
Das Brett

Über den Höllentalferner

Nun hört die Kletterei erst mal wieder auf und wir laufen über Felsen, Gras und Geröll hoch zum Ferner. Dieser hat bis jetzt im August schon mächtig Federn lassen müssen. So können wir doch recht viele Meter den unvereisten Geröllhang aufsteigen, ehe es Zeit wird, die Steigeisen herauszuholen. Da wir das erste Mal mit Steigeisen unterwegs sind, hätten wir zu Hause ruhig vorher etwas üben können. Denn im kalten Schatten die Steigeisen richtig einzustellen ist doch etwas mühsam. Aber auch das klappt irgendwann und bald schon überspringen wir die ein oder andere Mini-Gletscherspalte.

Der Ferner im Hochsommer
Der Ferner im Hochsommer
Höllentalferner mit Spalten
Höllentalferner mit Spalten
Gletschspalten-Hüpfen
Gletschspalten-Hüpfen

Randkluft und der eigentliche Klettersteig zur Zugspitze

Das nimmt ein jähes Ende, als wir die zweite sagenumwobene Stelle erreichen: die Randkluft. Der eigentliche Einstieg zum Klettersteig ist etwa 15 Meter weiter rechts und, was mehr ins Gewicht fällt, 10 Meter weiter oben. Keine Chance, hier im Hochsommer an die Eisenstifte zu gelangen. Deswegen wurde ein zweiter Einstieg gebaut. Eben den mit der Kluft. Jetzt im August klafft dieser nicht unerhebliche Spalt zwischen Ferner und Fels auf, und der will überwunden werden. Das ist nicht ganz einfach: einerseits will man auf dem rutschigen Gletscher mit den Steigeisen sicher stehen, andererseits möchte man bei der nachfolgenden II-Kletterstelle jeglichen Schuhgrip bekommen, den man haben kann.
Also: nacheinander auf einer kleinen planen Fläche die Steigeisen ausziehen, in den Rucksack verstauen und dabei hoffen, dass man nicht ins Rutschen gerät. Sonst geht man zurück auf Los: 30 Meter den Gletscherhang hinunter, das wohl schon so manch einer ausprobieren konnte. Danach heisst es zwei Meter ungesichert klettern, bevor man sich endlich wieder ins Seil einklinken darf. Schwieriger wird’s aber nimmer.

Zugspitze Klettersteig
Frühsommeraufstieg und Hochsommer-Randkluft
Randkluft an der Zugspitze
Randkluft an der Zugspitze
Zugspitze Klettersteig Randkluft
Kletterei im II Grad

Wenn ich die Tour noch einmal machen würde, würde ich bereits im Juli gehen. Da ist die Randkluft noch nicht so ausgeapert und so schwer wird der Klettersteig nicht, als dass ein paar Schneereste eine Schwierigkeit darstellen würden.

Nachdem also diese berechtigterweise sagenumwobene Stelle geschafft ist, geniessen wir den C-Klettersteig: ein paar Eisenstifte hier, ein paar Felsbänder dort und vor allem viele grandiose Blicke zurück ins Tal und auch bald auf den azurblauen Eibsee. Kaum zu glauben, wie schnell 1500 Höhenmeter um sein können. Denn nach dem letzten zwar Stahlseil-versicherten, doch Klettersteig-losen Stück stehen wir auch schon auf dem Gipfel der Zugspitze – inmitten von Touristenmassen mit Turnschüchen, die sich die 10 Meter bis zum Gipfel mit kleiner Kraxelei zugetraut haben. Oben angekommen trinken wir erst mal das höchste Bier Deutschlands und machen uns nach einer ausgiebigen Pause wieder an den Abstieg – diesmal in Richtung Sonnalpin.

Das Ziel ist nahe!
Das Ziel ist nahe!
Gipfel Zugspitze
Gipfel Zugspitze
Der Touripfad
Der Touripfad
Hier gibt es Bier!
Hier gibt es Bier!

Dieser Weg ist wesentlich stärker frequentiert, so dass wir im geröllhaltigen Ambiente nur langsam vorankommen. Aber macht ja nix, wir haben ja Zeit. Irgendwann kommen wir schließlich an und können uns in die bereitstehende Zugspitzbahn setzen, die uns wohlbehalten wieder zurück zum Eibsee kutschiert. Den darauffolgenden Spaziergang zurück zum Parkplatz können wir nutzen, um unser Abenteuer zu reflektieren: die Höllentalklamm, das nicht mehr sagenumwobene Brett, der Höllentalferner, die immernoch sagenumwobene Randkluft und der Gipfel der Zugspitze. Es war ein spannendes und wunderschönes Wochenende – wie die Reporter vorausgesagt hatten.

Noch mehr Berichte über die Besteigung der Zugspitze übers Höllental gefällig? Die findest Du auf folgenden Seiten:

Auf der Seite zugspitze360.com ist es sogar möglich, die Wanderung ala Google Street View vorher abzugehen. So kann man sich ein besseres Bild über gewisse Schlüsselstellen wie z.B. das sagenumwobene Brett machen! Wir finden, das ist eine super Idee – Es lohnt sich, dort mal reinzuschauen!

Alternative Zustiege auf die Zugspitze

Der Weg übers Höllental ist nicht der einzige hinauf zur Zugspitze. Es gibt Wanderwege, die leichter sind als der hier beschriebene Klettersteig. Und die Bahnen gibt es natürlich auch noch – die bringen einen ganz easy und ohne Anstrengung auf den höchsten Gipfel Deutschlands. Und falls man so tapfer war, aus eigener Kraft nach oben zu steigen, ist man dankbar, dass die Bahnen einem den mühsamen und kniefressenden Abstieg ersparen.

Durchs Reintal

Diese Route gilt als die einfachste Wandermöglichkeit mit dem Ziel Zugspitze. Wir starten dabei durch die Partnachklamm und wandern anschliessend durchs Reintal hinauf zum Zugspitzplatt. Von hier gelangt man über einen versicherten Steig auf den Gipfel. Alternativ kann man ab dem Zugspitzplatt die Gletscherbahn nehmen.

Übernachtungsmöglichkeiten unterwegs sind die Reintalangerhütte oder die Knorrhütte, denn vermutlich wird man die Wanderung auf zwei Tage aufteilen (Gesamtzeit ca. 8-10 Stunden Gehzeit).

Übers Gatterl

Etwas anspruchsvoller ist die Wanderung übers Gatterl. Sie startet in Ehrwald. Via Gatterl und Knorrhütte gelangt man zum Zugspitzplatt. Ab hier geht ist die Route identisch wie wenn man aus dem Reintal her kommt. Gesamtgehtzeit sind hier ca. 7,5 Stunden.

Klettersteig Stopselzieher – Wiener-Neustädter-Hütte

Für Klettersteigfreunde bietet sich ab der Talstation der Tiroler Zugspitzbahn folgende Variante an: zunächst gelangt man durch das Gamskar zur Wiener Neustädter Hütte. Nun geht es weiter auf dem Klettersteig „Stopselzieher“. Der Klettersteig selbst gilt als relativ einfach – er ist in der Kategorie A/B klassifiziert. Ausserdem ist es der kürzeste Anstieg auf die Zugspitze. Dies sollte nicht dazu verleiten, den Weg zu unterschätzen. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und eine entsprechende Ausrüstung sind auch hier Grundvoraussetzung. Eine gute Kondition ist aufgrund der vielen Höhenmeter sowieso unabdingbar. Der Zeitbedarf für diese Tour liegt bei ca. 5 Stunden.

Bayerische Zugspitzbahn und Gletscherbahn

Als eine der letzten Zahnradbahnen Deutschlands (eine weitere fährt übrigens in Stuttgart – man kann im Rahmen des Heslacher Blaustrümpflerwegs kennen lernen) bringt sie einen von Garmisch durch einen über vier Kilometer langen Tunnel hinauf zum Zugspitzblatt, einer Hochfläche unterhalb des Zugspitzgipfels. Man kann dort einen Gletscher-Rundgang machen, die höchste Kirche Deutschlands besuchen oder im Gletscherrestaurant einkehren. Weiter auf den Gipfel geht es mit der Gletscherbahn.

Seilbahn Zugspitze

Die Seilbahn Zugspitze fährt von der Talstation Eibsee auf die Zugspitze. Sie hält gleich mehrere Rekorde – ja nicht nur die Schweizer bauen Rekordbahnen wie z.B. die steilste Zahnradbahn der Welt am Pilatus:

  • sie hat mit 127 Metern die höchsten Stahlstützen
  • Der Höhenunterschied zwischen Tal- und Bergstation beträgt ganze zwei Kilometer – das ist weltweit einzigartig
  • Zwischen der Stütze und dem Gipfel befindet sich das längste frei hängende Seilstück der Welt (3,2 Kilometer).

Die Fahrten mit der Seilbahn Zugspitze, Gletscherbahn und Zahnradbahn lassen sich zu einer Panoramarundreise verbinden.

Tiroler Zugspitzbahn

Man kann auch von der österreichischen Seite aus auf die Zugspitze fahren – nämlich indem man die Tiroler Zugspitzbahn nutzt. Ihre Talstation befindet sich in Ehrwald.


Du suchst weitere Informationen zur Zugspitze? Alles zu den verschiedenen Optionen zur Besteigung von Deutschlands höchstem Berg findest Du unter: http://www.auf-die-zugspitze-wandern.info/


Auf den Geschmack gekommen? Du hast Lust auf weitere Klettersteige? Schau doch mal in unsere Kategorie ‚Klettersteige‘!